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Sicherheitskräfte töten drei indigene Papuas in der Nähe der Freeport Mine in Mimika

Bei Meile 69, einer illegalen Goldwaschanlage in der Nähe der Mine Grasberg, die von PT Freeport Indonesia im Distrikt Tembagapura im Landkreis Mimika betrieben wird, wurden Mitte August drei Papuas erschossen.

Am 16. August 2020 eröffneten Mitglieder der Sicherheitskräfte der Tindak-Nemangkawi-Task Force das Feuer auf die Gruppe von vier Goldwäschern. Drei von ihnen starben sofort an den tödlichen Schussverletzungen. Die Mitglieder der Task Force hielten die Gruppe wahrscheinlich für Mitglieder der Westpapua National Liberation Army (TPN PB). Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bereits am 13. April 2020, als Militärangehörige Eden Armando Bebari und Ronny Wandik bei Meile 34, wo die beiden Männer fischen waren, erschossen.

Einem Bericht des Referats für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung der Papuanischen Tabernakelkirche (JPIC Kingmi Papua) zufolge brachte ein Militärangehöriger Demiana Wanmang (25), Demu Kiwak (28), Uterus Newegalen (18) und eine vierte Person gegen eine Zahlung zu der illegalen Goldwaschanlage bei Meile 69. Militärangehörige haben ein illegales Geschäft in der Mine von Freeport eingerichtet; sie ermöglichen Goldschürfern den Zugang zu Sperrgebieten in der Nähe der Grasberg-Mine von Freeport gegen eine durchschnittliche Gebühr von fünf Millionen Rupien (etwa 283 €) pro Person. Gegen 13.30 Uhr erreichte die vom Militärangehörigen geführte Gruppe die Meile 69 und machte sich zu Fuß auf den Weg zum Kabur-Fluss, wo sie nach Gold schürfen sollten.

Gegen 17.00 Uhr eröffneten Mitglieder der Sicherheitskräfte in einem Hinterhalt das Feuer auf die Gruppe. Demiana Wanmang, Demu Kiwak, Uterus Newegalen starben auf der Stelle an den tödlichen Schussverletzungen, die sie erlitten. Das vierte Gruppenmitglied suchte Schutz hinter einem Felsen und konnte unverletzt entkommen. Gegen 18.20 Uhr rief er mit seinem Mobiltelefon die Angehörigen der Opfer an und informierte sie über die tödliche Schießerei.

Am selben Tag erschossen Mitglieder der Sicherheitskräfte auch den Kommandanten von TPN PB, Hengki Wanmang, während eines bewaffneten Zusammenstoßes mit TPN-PB-Kämpfern in der Nähe des Flusses Kopi, etwa 36 Kilometer von Meile 69 entfernt.

Am 19. August 2020 kehrten die Angehörigen der Opfer zusammen mit der örtlichen Polizei an den Tatort zurück, um die Leichen zu evakuieren und noch vor Ort zu bestatten. Die Verwandten bestätigten erneut, dass keines der Opfer mit dem TPN PB in Verbindung stand. Sie fordern eine unabhängige und wirksame Untersuchung der außergerichtlichen Tötung von Demiana Wanmang, Demu Kiwak und Uterus Newegalen. Alle Täter sollen in einem fairen und öffentlichen Prozess vor Gericht gestellt werden.