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Bugalebega Kobogau wurde vermutlich von einem Scharfschützen getötet. (Foto: örtlicher Aktivist)

Indigener Papua bei Schusswechsel in Sugapa getötet, zwei verletzt – 15 Dörfer im Landkreis Intan Jaya von bewaffnetem Konflikt betroffen

Nachdem zwei Angehörige des Militärs am 17. Dezember 2019 von Mitgliedern der bewaffneten Widerstandsbewegung TPN PB im Landkreis Intan Jaya getötet wurden, hat die Armee einen groß angelegten Militäreinsatz in Intan Jaya gestartet. Das Büro für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung der Allerheiligenkirche in Papua (Kingmi Papua) berichtete von weiteren bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen indonesischen Militäreinheiten (TNI) und TPN PB am 26. Januar 2020 im Bezirk Sugapa. Bei einem Schusswechsel haben TNI Soldaten den 27-jährigen Motorradtaxifahrer Bugalebega Kobogau erschossen. Berichten zu Folge war das Opfer nach Draußen gelaufen nachdem er Schüsse gehört hatte. Ein Schuss traf ihn tödlich am Kopf als er in seinem Vorgarten stand. Augenzeugen glauben, dass er von einem Scharfschützen erschossen wurde – das großkalibrige Projektil zerstörte dabei große Teile des Kopfes.

Zwei weitere indigene Papuas wurden bei den Schusswechseln verletzt.  Kayus Sani (34 Jahre alt) erlitt eine Schussverletzung am linken Bein. Er stand am Straßenrand im Dorf Yoparu als das Geschoss ihn unerwartet am Bein traf. In Panik floh er in sein nahegelegenes Haus. Verwandte versorgten die Wunden bei ihm zu Hause, da Kayus Sani aufgrund der schweren Militärpräsenz in Sugapa Angst hatte die Schusswunde in einem Krankenhaus behandeln zu lassen. Ein achtjähriger Junge namens Jekson Sondegau stand Berichten zufolge vor einer Kirche in Sugapa, als eine Kugel die rechte Seite seines Unterleibs traf. Angehörigen gelang es, Jekson umgehend in eine Klinik (Puskesmas) zu bringen wo die Wunde ärztlich versorgt wurde. Er konnte die Klinik ohne stationäre Behandlung verlassen.

Nach Angaben der Allerheiligenkirche in Papua (Kingmi Papua) sind 15 Dörfer von den Auswirkungen des Militäreinsatzes betroffen. Viele der indigenen Dorfbewohner flohen aus Angst vor Übergriffen durch das indonesische Militär. Im Bezirk Sugapa flohen Bewohner der Dörfer Titigi, Yoparu, Bulagi und Solagama. Weitere Fälle von Vertreibung indigener Papuas wurden aus den Dörfern Kulapa und Soyagama im Bezirk Hitadipa berichtet. Im Bezirk Ugimba sollen sogar neun Dörfer von dem bewaffneten Konflikt betroffen sein. Die Vertriebenen suchten in einer katholischen Kirche in Sogapa Zuflucht oder flüchteten in die benachbarten Landkreise Nabire und Mimika. Ein Dorfbewohner namens Nggapaneringga Tabuni (60 Jahre alt) verstarb am 20. Dezember 2019 an den Folgen eines akuten Asthmaanfalls während der Flucht aus dem Dorf Kulapa.

Die folgende Tabelle zeigt die Standorte an denen indonesische Truppen stationiert wurden um den fortdauernden Militäreinsatz gegen die TPN PB im westlichen Teil des zentralen Hochlands zu unterstützen.

No

Datum

Zahl der entsendeten TNI Soldaten

Ort

Bezirk

Landkreis

Zusätliche Informationen

01

19.01.2020

100

Obano

Paniai Barat

Paniai

über

Nabire & Enarotali

02

20.01.2020

103

Komopa

Agadide

Paniai

über

Nabire & Enarotali

03

18-21.01.2020

100

Wandae

Wandae

Intan Jaya

über Nabire

04

18-21.01.2020

100

Pogapa

Homeyo

Intan Jaya

über Nabire

05

15-21.01.2020

150

Titigi

Titigi

Intan Jaya

über Sugapa

06

18-22.01.2020

200

Bayabiru

Bogobaida

Paniai/Intan Jaya

über Nabire

07

18.01.2020

N/A

Sugapa

Sugapa

Intan Jaya

über Nabire, Enarotali & Timika

08

18.01.2020

N/A

Enarotali

Enarotali

Paniai

über Nabire