Die letzten vier politischen Gefangenen der „Balikpapan 7“ sind nach der Verbüßung ihrer Strafe in einer Justizvollzugsanstalt in der Provinz Kalimantan Timur nach Westpapua zurückgekehrt. Am 22. August 2020 kamen Buchtar Tabuni, Agus Kossay, Steven Itlay und Frenky Hilapok auf dem Flughafen von Jayapura in der Provinz Papua an. Die anderen drei Aktivisten: Alexander Gobai, Feri Gombo und Irwanus Uropmabin, wurden einen Monat zuvor freigelassen. Viele indigene Papuas betrachten die „Balikpapan 7“ als Helden, die sich gegen den Rassismus gegenüber den ethnischen Papuas in Indonesien erhoben. Vor ihrer Ankunft rief die Organisation der politischen Bewegung KNPB die Menschen in Jayapura auf, sich am Flughafen zu versammeln und die Aktivisten zu begrüßen. Seit dem frühen Morgen versammelten sich die Menschen auf dem Flughafen, um die vier Aktivisten zu begrüßen. Sicherheitskräfte überwachten die Menge genau und führten stichprobenartige Kontrollen durch, ohne die Menge zu zerstreuen.
Gleich nach ihrer Ankunft begaben sich die vier Aktivisten in das Dorf Depapre, um Yuliana Yabansabra ihren letzten Respekt zu erweisen. Kurz vor ihrer Ankunft starb Yuliana Yabansabra. Sie gehörte zu dem Team von Anwälten, die die „Balikpapan 7“ vor Gericht verteidigten. Das langwierige Gerichtsverfahren stellte die Menschenrechtsanwälte vor psychische und physische Herausforderungen. Im Juli 2020 war Yuliana Yabansabra mehreren Formen von Schikanen ausgesetzt, darunter Drohungen, Einschüchterungen und körperliche Angriffe. Ganius Wenda, ein junger Anwalt, der ebenfalls zum Team der Angeklagten gehörte, verstarb am 3. Juli 2020.
Am Nachmittag nahmen die Balikpapan 7 an einer Gottesdienstzeremonie auf dem Campus der Cenderawasih-Universität in Perumnas III, Jayapura, teil (siehe Eingangsbild, Quelle: Suara Papua). Studenten und andere zivilgesellschaftliche Akteure aus Westpapua organisierten den Willkommensgottesdienst, in dem die Teilnehmer für die sichere Rückkehr der „Balikpapan 7“ nach Westpapua dankten. Das Organisationskomitee bat die papuanische Regionalpolizei (Polda Papua) und das Universitätssekretariat um die Erlaubnis, die Veranstaltung durchzuführen. Der Gottesdienst fand ohne Störungen oder Einschränkungen statt.