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Razzien, Massenverhaftungen und Folterungen durch Sicherheitskräfte in Yahukimo

Sicherheitskräfte haben in der Stadt Dekai, der größten Stadt des Landkreises Yahukimo in der Provinz Papua, Razzien durchgeführt.

Die Razzien fanden im Rahmen der Untersuchung von drei Mordfällen statt, die sich in der zweiten Augusthälfte 2020 ereigneten und bei denen alle Opfer Migranten waren. Die Nationale Befreiungsarmee Westpapuas (TPN PB) hat sich zu zwei der Morde bekannt. Laut einer offiziellen Erklärung der TPN PB sollen zwei der Opfer, ein Holzfäller und ein Bauarbeiter, dem indonesischen Staatsgeheimdienst angehört haben. Das dritte Opfer war ein Mitarbeiter der örtlichen Wahlkommission (KPU).

Die Mitglieder der Sicherheitskräfte durchsuchten mehrere Häuser und beschlagnahmten traditionelle Waffen, Jagdausrüstung, Gartengeräte und andere Gegenstände mit dem Symbol des Morgensterns. Lokale Menschenrechtsverteidiger behaupteten, dass sechzehn Personen Berichten zufolge verhaftet und vorübergehend inhaftiert worden seien. Zwei Personen wurden angeblich während des Polizeigewahrsams gefoltert. Am 2. September 2020 erwähnte der örtliche Polizeichef, Ignatius Benny Ady Prabowo, in einem Interview mit dem Medienunternehmen Suara Papua eine Gesamtzahl von 14 Festgenommenen und erklärte, dass alle freigelassen worden seien.

Die Razzia begann am 31. August 2020 gegen 6.00 Uhr morgens. Mitglieder der Polizei und des Militärs durchsuchten verschiedene Häuser im Telkomsel-Komplex. Nach den erhaltenen Informationen befürchteten viele in dem Gebiet lebende Indigene Repressalien durch die Mitglieder der Sicherheitskräfte und suchten in den umliegenden Wäldern Unterschlupf. Die Polizei kündigt an, dass sie weiterhin Razzien durchführen werden, bis die Täter festgenommen und vor Gericht gestellt sind.

Polizeibeamte folterten mindestens zwei Verhaftete während des Polizeigewahrsams auf der Polizeistation des Distrikts Yahukimo. Yafet Amohoso wurde geschlagen und erlitt eine blutende Verletzung am Mund. An den Händen von Tinus Yalak waren Spuren der engen Handschellen und Blutergüsse im Gesicht von den Schlägen zu erkennen.