Der Vorsitzende der Synode der Tabernakelkirche Indonesiens (GKII), Daniel Ronda, äußert sich enttäuscht darüber, dass Präsident Joko „Jokowi“ Widodo noch nicht auf die Erschießung von Pastor Yeremia Zanambani reagiert habe. Der Pastor wurde in der Nähe seines Wohnhauses im Hitadipa-Distrikt in Intan Jaya am 19. September erschossen.
„Wir bedauern die Haltung der Regierung, die sich bis heute noch nicht in irgendeiner Weise zu diesem Vorfall äußert.“ sagte Ronda während einer virtuellen Pressekonferenz, organisiert von der Indonesischen Gemeinschaft der Kirchen (PGI) am Donnerstag 24. September. Die GKII sei nach wie vor der Ansicht, dass das Indonesische Militär verantwortlich für die Tötung des religiösen Führers in Papua sei.
Ronda erklärte, dass sich dieser Verdacht nicht ändern werde, bis es eine Erklärung und Klarstellung aus einer Untersuchung geben werde, die von der Regierung beauftragt werde.
Der Vorsitzende des Arbeitsgremiums der GKI-Synode, Andrikus Mofu, nutzte die Gelegenheit, um Widodos Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen anzusprechen. In dieser äußerte sich Widodo, dass er sehr besorgt sei über die Probleme in der Welt, einschließlich des Konflikts in Palästina. Das papuanische Volk müsse diese Besorgnis hinterfragen, sagte Mofu. „Das veranlasst uns, unseren Präsidenten zu fragen, inwieweit er als Staatsoberhaupt zur Lösung der Probleme beitragen kann, mit denen das indonesische Volk derzeit konfrontiert ist“, sagte Mofu. „Genauer gesagt mit den Problemen, mit denen die Papuas konfrontiert sind“. Mofu sagte auch, dass die Regierung und die indonesische Öffentlichkeit die Serie von Vorfällen, die Menschenleben in Papua gefordert haben, nicht ignorieren können. Der Staat müsse die Lösung dieser tief verwurzelten Probleme in Papua ernsthaft in Angriff nehmen.
„Ich erinnere [die Regierung] daran, unverzüglich ein unabhängiges Team zu bilden und eine faire, ausgewogene Untersuchung durchzuführen, um die Vorfälle, die sich kürzlich in Papua ereignet haben, aufzuklären“, sagte Mofu. Darüber hinaus, fügte er hinzu, müsse Widodo den massiven militärischer Einsatz in Papua neu bewerten. „Insbesondere im Hinblick auf den massiven Truppenaufmarsch in Papua“, sagte Mofu. „Die am Ende die Probleme in Papua nie gelöst haben“.
Die Erschießung von Pastor Zanambani hat die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen und an die wiederholten Vorfälle von Gewalt erinnert, die in Papua auftreten und noch aufgeklärt werden müssen.
Die TNI sagt, dass die Organisation Freies Papua – Nationale Befreiungsarmee (TPNPB-OPM), die von der Regierung als bewaffnete Kriminelle Gruppe (KKB) eingestuft wird, Zanambani erschoss. Die TPNPB-OPM beschuldigt derweil die TNI der Tötung des Pastors.
Cenderawasih/Regionales Militärkommando XVII Kommandeur Generalmajor Herman Asaribab sagte, dass er seine Offiziere angewiesen habe, sich an der Untersuchung der Schießerei zu beteiligen. Die Regionalpolizei von Papua hat inzwischen auch ein Team von Ermittlern eingesetzt, um Zanambanis Frau zu befragen und eine Untersuchung am Tatort durchzuführen.
Auch die Nationale Menschenrechtskommission (Komnas HAM) bereitet ein Ermittlungsteam vor, das sich mit dem Mord an Zanambani befasst. Der Kommissar der Komnas HAM, Beka Ulung Hapsara, sagt, dass das Komnas HAM Vertretungsbüro in Papua bereits zu dem Vorfall eine Beschwerde von John Gobay erhalten habe.