Vor 62 Jahren – am 17. August 1945 – proklamierte Sukarno die Unabhängigkeit Indonesiens. Damit forderte er die niederländischen Kolonialherren heraus. Erst nach blutigen Kämpfen konnte sich die junge Nation etablieren. Indonesien ist in die Jahre gekommen. Jetzt geht die Angst um: Zerfällt der Vielvölkerstaat? Es soll einen Schießbefehl geben: Jeder, der am Nationalfeiertag die rotweiße Flagge herunter holt, kann auf der Stelle erschossen werden. Journalisten der Tageszeitung Cenderawasih Pos befragten die Militärchefs in Jayapura/Papua nach ihrer Meinung dazu. Generalmajor Zamroni, der Befehlshaber (Panglima) in Papua, sagte: „Es ist völlig klar, dass wir hart durchgreifen werden gegen jeden, der das indonesische Volk beleidigt, sei es dadurch, dass er die Flagge herunter holt – oder auf andere Weise.“ „Wir können es nicht einfach zulassen, wenn jemand die Flagge herunter holt. Wer das tut, zertrampelt die Würde unseres Volkes. Es gibt unterschiedliche Maßnahmen. Wir könnten ihn auf der Stelle erschießen, oder auf andere Weise nach dem Gesetz gegen ihn vorgehen. Das hängt von der Situation ab.“ „Wenn es um die Würde unseres Staates geht, dann kennen wir den Begriff Menschenrechte nicht!“ Der Militärchef (Danrem) von Jayapura, Kolonel Burhanuddin Siagian, sagte: „Das Militär hat die Pflicht, die Einheit der Republik zu wahren. Wir werden die Befehle ausführen, die unsere Führung uns gegeben hat. Wir werden auch nicht zögern, die Täter auf der Stelle zu erschießen.“ Siagian hat in Osttimor Erfahrungen gesammelt. Er baute dort die berüchtigten Milizen auf, die für die Massaker an Befürwortern der Unabhängigkeit verantwortlich waren. Die UNO-Behörden wollten ihn wegen Kriegsverbrechen vor Gericht stellen. „Zur Feier des Nationaltages werden wir überall patrouillieren. Wir werden zusätzliche Einheiten der Mobilen Brigade (Brimob) einsetzen, und das Militär steht bereit, jederzeit einzugreifen,“ sagte der Polizeichef. Diese Vorbereitungen auf den Nationalfeiertag sprechen für sich selbst und sagen viel darüber aus, welche Art von Freiheit nach 62 Jahren gefeiert wird. In West-Papua ist der 17. August kein Anlass zum Feiern.
Vor 62 Jahren – am 17. August 1945 – proklamierte Sukarno die Unabhängigkeit Indonesiens. Damit forderte er die niederländischen Kolonialherren heraus. Erst nach blutigen Kämpfen konnte sich die junge Nation etablieren. Indonesien ist in die Jahre gekommen. Jetzt geht die Angst um: Zerfällt der Vielvölkerstaat? Es soll einen Schießbefehl geben: Jeder, der am Nationalfeiertag die rotweiße Flagge herunter holt, kann auf der Stelle erschossen werden. Journalisten der Tageszeitung Cenderawasih Pos befragten die Militärchefs in Jayapura/Papua nach ihrer Meinung dazu. Generalmajor Zamroni, der Befehlshaber (Panglima) in Papua, sagte: „Es ist völlig klar, dass wir hart durchgreifen werden gegen jeden, der das indonesische Volk beleidigt, sei es dadurch, dass er die Flagge herunter holt – oder auf andere Weise.“ „Wir können es nicht einfach zulassen, wenn jemand die Flagge herunter holt. Wer das tut, zertrampelt die Würde unseres Volkes. Es gibt unterschiedliche Maßnahmen. Wir könnten ihn auf der Stelle erschießen, oder auf andere Weise nach dem Gesetz gegen ihn vorgehen. Das hängt von der Situation ab.“ „Wenn es um die Würde unseres Staates geht, dann kennen wir den Begriff Menschenrechte nicht!“ Der Militärchef (Danrem) von Jayapura, Kolonel Burhanuddin Siagian, sagte: „Das Militär hat die Pflicht, die Einheit der Republik zu wahren. Wir werden die Befehle ausführen, die unsere Führung uns gegeben hat. Wir werden auch nicht zögern, die Täter auf der Stelle zu erschießen.“ Siagian hat in Osttimor Erfahrungen gesammelt. Er baute dort die berüchtigten Milizen auf, die für die Massaker an Befürwortern der Unabhängigkeit verantwortlich waren. Die UNO-Behörden wollten ihn wegen Kriegsverbrechen vor Gericht stellen. „Zur Feier des Nationaltages werden wir überall patrouillieren. Wir werden zusätzliche Einheiten der Mobilen Brigade (Brimob) einsetzen, und das Militär steht bereit, jederzeit einzugreifen,“ sagte der Polizeichef. Diese Vorbereitungen auf den Nationalfeiertag sprechen für sich selbst und sagen viel darüber aus, welche Art von Freiheit nach 62 Jahren gefeiert wird. In West-Papua ist der 17. August kein Anlass zum Feiern.