Angriffe der TPNPB-OPM nehmen weiter zu
Am 6. & 7. April 2025 wurden mindestens elf Personen (manche Quellen berichten von bis zu 17 Opfern) von der TPNPB-OPM im Bezirk Yahukimo, Provinz Hochland-Papua getötet. Während offizielle indonesische Stellen angeben, dass es sich bei den Opfern um Minenarbeiter und damit Zivilisten handele, gab die TPNPB-OPM an, dass es sich um als Minenarbeiter getarnte Militärangehörige gehandelt habe. „Wir behaupten, dass Minenarbeiter, Beamte, Lehrer und Gesundheitsmitarbeiter in den Konfliktgebieten in Westpapua Teil des militärischen Apparats der indonesischen Regierung sind, die sich als Zivilisten tarnen und nicht indigene Papua sind“, sagte der Sprecher der TPNPB-OPM, Sebby Sambom. Die TPNPB-OPM sei bereit, jeden anzugreifen, der sich in den konfliktbetroffenen Gebieten als solche oder Ähnliches tarne. Am Freitag, den 21. März 2025, wurden bereits sechs Lehrer im Distrikt Anggruk, Bezirk Yahukimo, Provinz Hochland-Papua von der TPNPB-OPM getötet.
Einsätze und Angriffe des indonesischen Militärs
- Zwischen Ende März und Ende April 2025 starteten die indonesischen Streitkräfte (TNI) eine Reihe koordinierter Luft- und Bodenangriffe auf Gebiete im Bezirk Puncak und im Bezirk Intan Jaya. Dabei kamen Raketen, Mörser und Drohnen zum Einsatz, die von Militärhubschraubern und Flugzeugen abgefeuert wurden.
- Seit Mitte April intensivierte das Militär seine Einsätze zu Land, aus der Luft und über Flüsse, einschließlich Drohnenüberwachung im Bezirk Yahukimo. Dies folgte als Reaktion auf die Tötung der Minenarbeiter Anfang April durch die TPNPB-OPM.
- Seit Anfang Januar verstärkt das Militär seine Einsätze im Bezirk Nduga. Wohnhäuser und öffentliche Gebäude wurden dabei zerstört. In einem Dorf wurden zudem ein Lagerhaus und zwei Gesundheitszentren abgerissen. Die Baumaterialien nutzte das Militär anschließend zum Bau von Unterkünften und einem Militärposten. Es kam zu der Tötung und Folter indigener Bewohner.
- Die Militäroperationen im Bezirk Pegunungan Bintang haben seit Januar 2025 erneut an Intensität zugenommen und gefährden das Leben und die Sicherheit der Zivilbevölkerung. Am 19. April 2025 wurde ein unbewaffneter indigener Papua Berichten zufolge von TNI-Soldaten hingerichtet.
- Zwischen dem 27. März und dem 3. April 2025 führte das indonesische Militär eine Militäroperation im Bezirk Intan Jaya, Provinz Zentral-Papua, durch, mit dem Ziel, die TPNPB-OPM zu bekämpfen. Die Operation umfasste koordinierte Bodenoffensiven und schwere Luftangriffe mit Flugzeugen, Hubschraubern und Kampfdrohnen. Laut lokalen Menschenrechtsverteidigern wurden dabei auch zivile Gebiete wahllos bombardiert, was zu großflächiger Vertreibung und mindestens einem zivilen Todesopfer führte.
Eine Übersicht zu weiteren Fällen bietet die Webseite von Human Rights Monitor
Einschüchterung und Diskriminierung von papuanischen Studierenden in Surabaya
Papuanische Studierende in Surabaya wurden im Juni 2025 Ziel koordinierter Einschüchterungen, dazu zählten Drohungen per WhatsApp, rassistische Plakate und das Zusenden einer lebenden Echse. Diese Vorfälle ereigneten sich kurz nach einer friedlichen Protestaktion gegen die anhaltende Militarisierung in Westpapua. Die Studierenden fordern die ostjavanische Polizei und Regierung auf, die Täter zu ermitteln, die Einschüchterungen zu stoppen und rassistische sowie staatlich geduldete Gewalt ernsthaft zu bekämpfen.