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Beschlüsse der Synoden der EKvW, EKiR und der ELKB zu Westpapua

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Nach den Synodenbeschlüssen der EKvW und der EKiR zu Westpapua verurteilt auch die Bayerische Synode in ihrem Beschluss von Ende März die anhaltende Gewalt und die Menschenrechtsverletzungen in Westpapua. Dazu folgende Pressemitteilung der ELKB.

 

Pressemitteilung der ELKB

Neuendettelsau/Nürnberg, 26. März 2021

Kirchliche Solidarität im Kampf gegen Willkürherrschaft

Bayerische Synode verurteilt Menschenrechtsverletzungen in Westpapua

Die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern hat sich in ihrer digitalen Frühjahrssitzung vom 21. bis 24. März 2021 auch mit der Situation der Menschenrechte in Westpapua, dem westlichen Teil der Insel Neuguinea, beschäftigt. Mit nur einer Enthaltung und keiner Gegenstimme stimmten die 108 Synodalen einer Beschlussvorlage von Mission EineWelt und der Pazifik-Informationsstelle zu. Damit kommt die Synode einer Bitte von Jack Urame, dem Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Papua-Neuguinea (ELC-PNG), um Unterstützung der indigenen Papuas in der zu Indonesien gehörenden Provinz Westpapua nach.

„Auch kontinuierlich anhaltende Menschenrechtsverletzungen verdienen unsere Aufmerksamkeit. Gerade dann, wenn sie von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachtet bleiben“, hatte der ELKB-Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm in seinem Bericht am Tag vor dem Beschluss betont. Die Reaktion des Landeskirchenrats auf die Bitte Jack Urames um Unterstützung angesichts der schweren Menschenrechtsverletzungen in Westpapua sei, „deutlich zu markieren, dass wir als Kirche an der Seite unserer Schwestern und Brüder auf der anderen Seite des Globus stehen“, sagte Bedford-Strohm.

Der bayerische Landesbischof war vor zwei Jahren nach Papua-Neuguinea gereist und hatte sich in Begleitung von Bischof Urame vor Ort selber ein Bild von der Situation in der ELC-PNG und ihrem Einsatz für die Menschen in Westpapua machen können.

Westpapua steht seit 1963 unter indonesischer Verwaltung und ist seit 1969 Teil der Republik Indonesien. Seither sind Diskriminierung, Verfolgung, Vertreibung und Ermordung der indigenen Bevölkerung an der Tagesordnung. Schätzungen zufolge sind seit 1963 mehr als 100.000 Papuas durch das indonesische Regime und seine Verbündeten getötet worden.

Über Mission EineWelt (MEW) unterhält die ELKB partnerschaftliche Beziehungen zur Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea (ELC-PNG), die wiederum enge partnerschaftliche Beziehungen zur in Westpapua ansässigen protestantischen Kirche Gereja Kristen Injili Di Tanah (GKI) pflegt.

In Ihrem Beschluss zeigt sich die Landessynode unter anderem „zutiefst besorgt über die Menschenrechtslage“ in Westpapua und „verurteilt die massiven und systematischen Menschenrechtsverletzungen“ dort. Sie bittet die Kirchengemeinden, „in der Fürbitte für Opfer von Gewalt einzutreten“ und „ermutigt dazu, in praktisch gelebter Solidarität und im Kampf um die Überwindung der Willkürherrschaft in Westpapua nicht nachzulassen.“

„Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung der Landessynode“, sagt Gabriele Hoerschelmann, Direktorin von Mission EineWelt und Synodalin. „Darin zeigt sich eine ganz besondere Solidarität, die uns als Christinnen und Christen in unseren Partnerschaften mit Kirchen weltweit verbindet. Es gibt uns auch den notwendigen Rückenwind für unsere Partner bei der Bundesregierung einzustehen, um auf die prekäre Menschenrechtslage in Westpapua aufmerksam zu machen.“

Thomas Nagel

Medien- und Pressereferent der ELKB