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Coronavirus erreicht Westpapua

Nach lokalen Berichten hat das Coronavirus Westpapua erreicht. Am 26. März 2020 konnten die örtlichen Krankenhäuser in den papuanischen Städten Merauke, Jayapura und Biak sieben Fälle von COVID-19 feststellen. Die Patienten waren zwischen 21 und 51 Jahre alt und sie alle waren vor kurzem von Reisen nach Jakarta oder anderen Städten in Westindonesien zurückgekehrt. Die lokalen Regierungen reagierten sofort und ergriffen verschiedene Maßnahmen, um die schnelle Verbreitung des Virus zu verhindern.

Der Gouverneur von Papua ordnete die Schließung von Flughäfen und Häfen für Reisende an. Die Regierung von Jayawijaya schloss auch den Flughafen in der Hochlandstadt Wamena für Passagierflüge. Nur noch Frachtflüge dürfen dort landen. In der Stadt Jayapura sollen den Apotheken bis zum 23. März die Gesichtsmasken und Handdesinfektionsmittel ausgegangen sein. Die Menschen begannen, größere Mengen an medizinischen Hilfsmitteln im Zusammenhang mit Corona zu kaufen, nachdem die Verbreitung des Virus in Westpapua durch mehrere Medien bekannt wurde. Der Innenminister, Tito Carnavian, erklärte in einem öffentlichen Interview, dass er mit der Entscheidung des Gouverneurs, den Zugang zur Provinz Papua zu sperren, nicht einverstanden sei. Er fügte hinzu, dass die Zentralregierung die Provinzen lediglich aufgefordert habe, öffentliche Aktivitäten oder Versammlungen zu verhindern, an denen eine große Zahl von Menschen teilnehmen könnte.

Es ist derzeit nicht klar, wie sich die Corona Pandemie auf die Menschenrechtssituation in Westpapua auswirken wird. Es ist wahrscheinlich, dass die Behörden in Westpapua – mehr als bisher – die Bewegungs- und Versammlungsfreiheit stark einschränken werden. Eine wichtige Frage ist, ob die Krankenhäuser und das medizinische Personal in der Lage sein werden, mit einer schnell steigenden Zahl von Corona Patienten umzugehen. Menschenrechtsaktivisten und Beobachter stellten fest, dass die Krankenhäuser in Westpapua, ähnlich wie die in den Großstädten, weit hinter den nationalen Standards der Gesundheitsversorgung zurückbleiben.

Anfang März hatte die indonesische Regierung bereits die Schließung von Schulen in ganz Indonesien angeordnet. Kurz darauf wurde Ausländern der Zugang zu Indonesien über internationale Flughäfen wie Jakarta und Bali vorübergehend verboten und die meisten internationalen Flüge wurden gestrichen. Die Internetseite World Meters veröffentlichte eine globale Corona Statistik, nach der bis zum 27. März 2020 893 Fälle in Indonesien bestätigt wurden, die meisten davon in der Hauptstadt Jakarta. 78 Menschen starben Berichten zufolge an den Folgen von COVID-19, während sich 35 erholten.