Insgesamt sind sechs Soldaten der Infanteriebrigade Raider 20/Ima Jaya Keramo angeklagt. Ein erster von ihnen, Major Helmanto Fransiskus Dakhi, wurde nun von einem Militärgericht des vorsätzlichen Mordes für schuldig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt.
Bei der Verlesung des Urteils erklärte der Oberste Richter, dass die Strafe für Helmanto Dakhi den von den Zeugen im Prozess vorgelegten Beweisen entspreche. Ihm wurde nachgewiesen, dass er sich des gemeinsamen vorsätzlichen Mordes schuldig gemacht habe.
Das von den Richtern gefällte Urteil fiel härter aus als von der Militärstaatsanwaltschaft gefordert. Am 19. Januar 2023 forderte der Militärstaatsanwalt, dass Helmanto Dakhi der Vorenthaltung und des Verschweigens von Informationen gegenüber Vorgesetzten für schuldig befunden werde, und bat das Richtergremium, eine Strafe von vier Jahren Gefängnis zu verhängen und Dakhi aus der Armee zu entlassen.
Die Verlesung des Urteils wurde von den Familien der Opfer und der Nduga-Gemeinde direkt mitverfolgt. Das Urteil war eine Erleichterung für die Familien der Opfer, da der Staatsanwalt eine weitaus geringere Strafe gefordert hatte.
„Das Richtergremium hat den Fall so entschieden, wie wir es wollten. Die lebenslange Haftstrafe ist angemessen, wenn man bedenkt, was der Angeklagte unseren Familienmitgliedern angetan hat“, so ein Familienangehöriger des Opfers.
Der Anwalt der Opferfamilie Gustaf R. Kawer erklärte, seine Partei akzeptiere das Urteil und sei damit zufrieden. „Der Tatbestand des vorsätzlichen Mordes wurde in der Verhandlung bewiesen und das Urteil ist angemessen“, sagte Kawer. Kawer schätzte ein, dass das Richtergremium des Hohen Militärgerichts Surabaya III den Fall des Mordes und der Verstümmelung von vier Bewohnern von Nduga mutig untersucht und entschieden habe. Er sagte, das Urteil sollte ein Beispiel für die zivilen und militärischen Gerichte sein.