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Quelle: UNHCR

Keine medizinische Versorgung für Binnenflüchtlinge in Papua

Bewaffnete Zusammenstöße zwischen der Nationalen Befreiungsarmee Westpapuas (TPN PB) und indonesischen Sicherheitskräften verursachten die Binnenflucht tausender indigener Papuas aus den Landkreisen Nduga, Intan Jaya und Mimika. Derzeit befinden sich 60.000 Papuas im eigenen Land auf der Flucht – ohne politische Hilfsangebote und humanitäre Unterstützung.

Insbesondere die Situation der Binnenflüchtlinge aus Nduga ist sehr besorgniserregend – die meisten von ihnen flüchteten bereits im Dezember 2018, und ein Ende der Militäroperationen in ihrem Landkreis ist nicht in Sicht. Die große Mehrheit der Geflüchteten ist sich selbst überlassen, ohne humanitäre Hilfe von der Regierung, relevanten staatlichen Stellen oder dem Roten Kreuz. Sie sind nicht in der Lage, in ihre Dörfer zurückzukehren, da das Militär im zentralen Hochland von Papua weiterhin Razzien durchführt, die oftmals Folter und außergerichtliche Tötungen zur Folge haben.

Das letzte Update zur Situation der Binnenflüchtlinge aus Nduga gab an, dass 400 Binnenflüchtlinge zwischen Januar 2019 und November 2020 allein in Jayawijaya aufgrund von Krankheiten und anderen Belastungen, denen sie dort ausgesetzt waren, verstarben. Seit Ende Dezember 2020 bis Mitte Januar 2021 soll es bereits 18 weitere Todesopfer im Alter von 18-50 Jahren gegeben haben. Die meisten der verstorbenen Flüchtlinge litten an Krankheiten, die jedoch ohne Zugang zu medizinischer Versorgung nicht ausreichend behandelt werden konnten. Zu hohe Behandlungskosten und keine finanzielle Übernahme dieser durch staatliche Stellen hindern viele Geflüchtete daran, sich medizinische Hilfe holen zu können.
Freiwillige Helfer kritisieren die politische Untätigkeit. So sollen z.B. die Landräte der betroffenen Landkreise noch keines der Flüchtlingslager besucht haben.