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Der Landkreis Merauke liegt im Südosten der Provinz Papua

Landkreis Merauke: weiterer Verlust von Landrechten droht

Abgeordnete des Provinzparlaments von Papua (DPRD) sorgen sich um die Rechte indigener Papuas im Landkreis Merauke, die durch Investitions- und Entwicklungsprojekte stetig Landrechte verlieren. So fordern Mitglieder des DPRD, dass die lokale Regierung die Bildung einer regionalen Verordnung über gewohnheitsmäßige Landrechte fördern müsse, um die Rechte und die Kultur der indigenen Papuas in Merauke zu schützen.
Ohne eine solche Regelung sei das Leben der indigenen Papuas in Merauke zunehmend bedroht und an den Rand gedrängt, da die Waldgebiete, die sich im Besitz von Gemeinschaften befinden, immer mehr abgeholzt werden.
Wälder sind ein untrennbarer Teil des wirtschaftlichen und soziokulturellen Lebens der indigenen Völker. Bestimmte Waldgebiete sind heilige Stätten und dienen ihnen nicht nur als Lebensgrundlage.
Eine weitere Bedrohung neben den Plantagenunternehmen ist die Gründung der Provinz Süd-Papua. Neue Investitionsprojekte in der neuen Provinz können die Landrechte Indigener nur noch weiter gefährden.

Der DPRD-Vertreter fügte hinzu, dass die regionale Verordnung über gewohnheitsmäßige Landrechte und indigene Völker ein Mandat des Gesetzes Nr. 2/2021 über die Sonderautonomie für Papua sei. „Wir vom DPRD haben das Recht, die Initiative zu ergreifen, um die Verordnung zu erstellen, der Entwurf existiert bereits. Wir werden ihn weiter vorantreiben“, sagte er.
Nicht nur das Sonderautonomiegesetz Nr. 2/2021, sondern auch die Verordnung Nr. 21/2008 über die Sonderprovinz Papua und das Rundschreiben Nr. 1/2013 des Forstministers über Waldeigentum schreiben eindeutig vor, dass Regelungen über Gewohnheitsrechte und -gemeinschaften auf Stadt- und Landkreisebene getroffen werden müssen, so der DPRD-Abgeordnete.

In den letzten zwei Jahrzehnten von 2001 bis 2021 sind in Merauke 925.000 Hektar Wald verloren gegangen, das sind 20,73 Prozent der gesamten Waldfläche. Innerhalb von 21 Jahren wurden 2.652.335 Hektar oder 59,4 % der gesamten Waldfläche umgewandelt. Diese umgewandelte Fläche wird für Ölpalmenplantagen, den Forstsektor oder Nahrungsmittelprojekte genutzt.