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Neue Fälle von Gewalt gegen indigene Papuas

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Ein Todesopfer innerhalb des Bergbaugebiets von Freeport

Mitglieder der Nemangkawi Joint Security Task Force haben Berichten zufolge einen papuanischen Zivilisten innerhalb des Bergbaugebiets von PT Freeport Indonesia im Landkreis Mimika getötet. Der Vorfall ereignete sich am am Abend des 21. März 2021. Das Opfer, Demianus Newegalen war im Wald auf der Jagd nach Cuscus, einem Tier, das die indigenen Papuas nur in der Nacht jagen, wenn die Augen das Licht reflektieren. Angehörige fanden seine Leiche in den frühen Morgenstunden des 22. März 2021. Am späten Nachmittag wurde der Leichnam zur Obduktion in das Caritas Krankenhaus in Timika gebracht.

Vertreter der papuanischen Regionalpolizei (Polda Papua) behaupteten, dass Demianus Newegalen mit der Nationalen Befreiungsarmee Westpapuas (TPN PB) in Verbindung stand und angeblich Mitglieder der Sicherheitskräfte mit Pfeil und Bogen angegriffen hatte. Nach dem Vorfall forderte der Polizeichef von Papua, Mathius Fakhiri, alle Bewohner auf, ihre Aktivitäten in dem Gebiet einzustellen, da Mitglieder der Sicherheitskräfte eine Operation zur Verhaftung eines hochrangigen TPN PB-Kommandanten gestartet hätten.

Die Angehörigen bestritten die Behauptung, mit der TPN PB in Verbindung zu stehen. Sie bestätigten, dass Demianus Newegalen als Goldwäscher arbeitete und das Goldwäscherlager an Meile 50 verwaltete. Die Angehörigen fordern eine Entschädigung für den Tod von Demianus Newegalen und eine unabhängige Untersuchung der widerrechtlichen Tötung.

 

Gewalt gegen indigenen Papua

Zwei Angehörige des Militärpostens Pamrahwan Yonif RK 763 haben am 9. April 2021 in dem Dorf Wayo, Landkreis Tambrauw, einen Papua angegriffen. Laut dem Nachrichtendienst Suara Papua wollte Moses Yewen (48 Jahre) in einem kleinen Restaurant in Wayo Essen kaufen. Es kam zu einem Streit, nachdem die beiden Soldaten Moses Yewen gefragt hatten, was er in dem Restaurant tun wolle. Nach einem kurzen Streit zerrten die beiden Militärangehörigen Moses Yewen ins Innere des nahegelegenen Militärpostens und schlugen ihn wiederholt. Moses Yewen erlitt Prellungen am Oberkörper, sowie Verletzungen an den Füßen und Händen. Am folgenden Tag versammelten sich Anwohner vor dem Militärposten Pamrahwan Yonif RK 763 und forderten die Schließung des Militärpostens.

Am 10. April 2021 meldeten Moses Yewen und ein Anwalt den Vorfall bei der örtlichen Militärpolizei (POM). Sie forderten, die beiden Soldaten strafrechtlich zu verfolgen und von dem Militärposten in eine andere Militäreinrichtung außerhalb des Landkreises zu verlegen. Ein Anwalt der Association of Human Rights Lawyers for Papua (PAHAM Papua), Yohanis Mambrasar, forderte im Namen des Opfers, dass das Militär sein Personal aus dem Landkreis Tambrauw abziehen und den Plan, mehrere Militäreinrichtungen in dem Landkreis zu errichten, absagen solle. PAHAM Papua dokumentierte bereits zwei Fälle von militärischer Gewalt gegen Bewohner zwischen Januar und März 2021 und sieben solcher Fälle im Jahr 2020.