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Symbolbild (Foto: Antoine Lemaire)

Unternehmen setzt Rodungen in Papua ohne Genehmigungen fort

vom Westpapua-Netzwerk übersetzt und gekürzt (Originalbericht in voller Länge: Mongabay)

Mehr als 100 indigene Völker in der Provinz Papua fordern die örtliche Regierung auf, alle Genehmigungen eines Palmölunternehmens zu widerrufen, das trotz einer behördlichen Anordnung, alle Aktivitäten einzustellen, weiterhin Land rodet.

Die Anordnung wurde erlassen, nachdem das indonesische Umweltministerium am 6. Januar eine Liste von mehr als 100 Unternehmen veröffentlichte, die von einer Massenkündigung von Genehmigungen betroffen sind. Das Unternehmen PT Permata Nusa Mandiri (PNM) war eines davon, dessen Waldfreigabegenehmigung daraufhin am 29. März widerrufen wurde.

Daraufhin erhoben PNM und zwei weitere Unternehmen Klage vor dem Verwaltungsgericht in Jakarta. PNM setzt seitdem jedoch seine Rodungen in seinem Konzessionsgebiet fort.

Zuvor war die Konzession von PNM im Bezirk Jayapura in der Provinz Papua ruhend, was von der Regierung als Grund für die meisten widerrufenen Genehmigungen angegeben wurde. In den Wochen nach der Ankündigung des Widerrufs nahm das Unternehmen seine Aktivitäten wieder auf und legte eine Straße und mehrere Plantagenblöcke auf seinem Konzessionsgebiet an.

Nach Angaben von Greenpeace Indonesia hat das Unternehmen in den ersten Monaten des Jahres mehr als 70 Hektar Land gerodet.

Dies veranlasste die Bezirksregierung von Jayapura, laut Delila Giay, der Leiterin der Bezirksinvestitionsbehörde, am 23. Februar in einem Schreiben PNM aufzufordern, seine Aktivitäten vor Ort einzustellen. Nach kurzer Zeit wurden die Aktivitäten – ohne behördliche Genehmigung – jedoch wieder aufgenommen.

Greenpeace Indonesien führte vor Ort eine Beobachtung der Situation durch und bestätigte die Rodungen. Bis zum 19. Juli hatte das Unternehmen mehr als 100 Hektar Land gerodet, so die Analyse von Greenpeace Indonesien.

Die Aktivitäten von PNM haben bei der indigenen Gemeinschaft der Namblong, deren angestammtes Land sich mit der Konzession überschneidet, Besorgnis ausgelöst. Rosita Tecuari, Leiterin der indigenen Frauenvereinigung Namblong, sagte, die Gemeinschaft habe die Präsenz von PNM in ihrem Gebiet nie akzeptiert und wolle, dass das Unternehmen ihr angestammtes Land verlasse. „Die laufenden Arbeiten des Unternehmens zerstören unsere Wälder“, sagte sie. „Wenn das Unternehmen die Anordnung der Regierung missachtet, wie viel Aufmerksamkeit wird dann uns, den indigenen Völkern, geschenkt? Es ist, als ob wir in der Hölle leben, seit das Unternehmen hierher gekommen ist.“

Um den Bedenken der indigenen Gemeinschaft Rechnung zu tragen, hat die Bezirksregierung ein Team eingesetzt, das die Angelegenheit untersuchen soll. Dazu gehört auch die Frage, ob die örtliche Bevölkerung jemals die Möglichkeit hatte, ihre freie, vorherige und informierte Zustimmung zu dem Projekt zu geben, sowie die Überprüfung bestehender Lizenzen, einschließlich Standortgenehmigungen und Umweltgenehmigungen.

Währenddessen werden Stimmen laut, die die Rechtmäßigkeit der Aktivitäten des Unternehmens in Frage stellen, da die neuen Aktivitäten nicht von alten erteilten Genehmigungen gedeckt sein könnten. Hinzu kommen mangelnde Zahlungen von PNM in Wiederaufforstungsfonds durch PNM im Zeitraum von 2019 bis zum 7. März 2022, so Nico Wamafma, Waldaktivist bei Greenpeace Indonesien. „Nach einer Überprüfung der offiziellen Website des Ministeriums für Umwelt und Forstwirtschaft gibt es keine Aufzeichnungen über Zahlungen für die Bereitstellung von Waldressourcen und Wiederaufforstungsfonds durch PT PNM.“ Beide Zahlungen sind eine gesetzliche Verpflichtung für alle Unternehmen, die im Holzeinschlag tätig sind.