Zivilist von Polizei bei Stammeskonflikt angeschossen

Am 18. September 2014 fand wegen eines gestohlenen Motorrads zwischen Mitgliedern der Ibele und Lani Jaya Stämmen in der Jayawijaya Region im Hochland Papuas ein bewaffneter Konflikt statt. Örtlich stationierte Polizisten waren sowohl beim Angriff der Ibele gegen den Lani Jaya Stamm als auch beim Gegenangriff vor Ort. Sie griffen jedoch nicht ein, um den Konflikt zu lösen sondern schauten zunächst nur zu, auch, als die Menschenmenge das Haus von Lani Jaya Anführer Areki Wanimbo niederbrannten. Plötzlich fingen die Polizisten jedoch an, mit scharfer Munition wahllos in die Menschenmenge zu schießen. Der 18-jährige Kukes Wandikbo wurde an der Schulter getroffen und befindet sich noch immer in einem kritischen Zustand.

Ein Menschenrechtsverteidiger, der Wandikbo im Krankenhaus besuchen wollte, erkundigte sich nach dem Patient mit der Schussverletzung. Das Krankenhauspersonal sagte, es gäbe keine Patienten mit Schussverletzungen, nur mit Verletzungen von Pfeilen. Beim Stammeskonflikt hatten die Männer mit traditionellen Waffen wie Pfeil und Bogen gekämpft. Bei der Begegnung mit Wandikbo wurde jedoch bald klar, dass seine Verletzung nur von einer Schusswaffe stammen konnte. Wandikbo sagte, dass der Schütze, ein Polizist, aus 20 Metern Entfernung auf ihn geschossen hatte und dass er dessen Gesicht gut erkennen konnte. Die Familie berichtete, dass sie der Polizei mitgeteilt hatten, dass Wandikbo den Schützen identifizieren könne. Die Polizei habe sich darauf jedoch nicht zurückgemeldet.

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Papua wegen Straßensperre erschossen

Die Zeitungen Suara Papua und Majalah Selangkah berichten, dass am 18. September 2014 Videlis Jhon Agapa, ein 36-jähriger Schweinebauer, angeblich von Soldaten in ziviler Kleider in Nabire erschossen wurde. Zuvor war eines von Agapas Schweinen von einem Auto überfahren worden. Für den Mee Stamm, dem Agapa angehörte, sind Schweine äußerst wertvoll. Agapa hatte nach dem Unfall mit einigen Freunden eine Straßensperre eingerichtet, um von passierenden Fahrern Spenden zur Kompensation für das Schwein zu erbitten.

Laut eines Zeugen fuhr ein LKW Fahrer zur örtlichen Militärbasis und beschwerte sich über die Straßensperre. Zwei Soldaten sollen dann zur Straßensperre gefahren sein. Sie stiegen aus ihrem Fahrzeug und fingen sofort an, mit scharfer Munition auf Agapa und seine Freunde zu schießen. Videlis Agapa wurde im Rücken von einer Kugel getroffen und starb noch vor Ort.

 

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18 Häuser niedergebrannt – Polizei versagt bei Aufklärung

Das JPIC Büro der Ev. Kirche in Papua (GKI-TP) berichtet, dass am 6. September 2014 eine javanische Frau namens Catur Yuda (35) von ihrem Nachbarn Hilarius Gombo (40), einem Mann aus dem Hochland Papuas, in der Keerom Region ermordet wurde. Nach dem Mord ging Gombo zur Polizei und zeigte sich selbst an. 30 Minuten später kam die Polizei zum Tatort und brachte die Leiche zum Krankenhaus. Sie sicherte jedoch nicht den Tatort und die Umgebung.

Nachdem die Polizei den Tatort verlassen hatte, kam eine Gruppe von Einwanderern und brannte nicht nur das Haus des Täters, sondern auch 17 weitere Häuser von indigenen Papuas nieder. Die Gruppe erklärte, dass sie weitere Häuser von Papuas niederbrennen würden, wenn einer der Einwanderer belästigt oder Vergeltungsschläge für den Brandanschlag verübt würden. Ein Woche lang bewaffneten sich sowohl die indigenen Papuas und die Einwanderer aus Angst vor weiteren Angriffen und die Situation war sehr angespannt. Einige der Opfer der Brandstiftung leben noch immer in Zelten oder in einer nahegelegenen Schule. Mittlerweile gehen die Menschen ihrem Tagesgeschäft nach. Die Polizei hat bisher noch keine Schritte unternommen, die Täter der Brandstiftungen zu verhaften.

Örtliche Bewohner haben gesagt, dass Hilarius Gombo seit einer schweren Malariaerkrankung vor sechs Jahren unter psychischen Problemen litt, für die er mehrmals in den vergangenen Jahren behandelt wurde.

 

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Ein Papua zu Tode verprügelt – Polizei sieht tatenlos zu

Zwei Brüder wurden in der Nacht zum 8. August auf dem Yotefa Markt in Abepura von einer Gruppe von Männern verprügelt. Es fielen auch Schüsse. Einer der Brüder starb noch vor Ort, der andere wurde verletzt und wurde bis jetzt noch nicht angemessen behandelt. Das Büro für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung der Evangelischen Kirche in Papua (GKI-TP) berichtete ausführlich von dem Vorfall.

In der Nacht zum 8. August parkte Daniel Boleba (23) gegen Mitternacht neben einem Geldautomaten am Eingang zum Yotefa Markt sein Motorrad, um Geld abzuheben. Dort saß eine Gruppe von jungen Männern und konsumierte Alkohol. Laut Boleba handelte es sich um nicht-Papuas. Es entstand ein Streit zwischen Boleba und der Gruppe. Boleba wurde mit einer Flasche am Kopf geschlagen und am Nacken verletzt. Einer der Männer bedrohte ihn mit einer Schusswaffe.

Daniel Boleba fuhr zu seinem Bruder David Boleba (29) und berichtete von dem Vorfall. Die beiden machten sich auf dem Weg zum Markt um die Täter zu suchen. Sie begegneten sich auf dem alten Yotefa Markt und es kam zu einer Prügelei. Die Gruppe war den Brüdern zahlenmäßig weit überlegen. Es wurden Schüsse abgefeuert und Daniel Boleba wurde am Oberschenkel getroffen, konnte jedoch fliehen. Sein Bruder David wurde von der Meute weiter verprügelt und starb. Die Todesursache war vermutlich eine schwere Kopfverletzung, die offenbar von einem scharfen Gegenstand verursacht wurde. Augenzeugen berichteten, dass ein Polizist namens Robby Fingkrew vor Ort das Geschehen beobachtete, jedoch weder versuchte einzuschreiten, noch Verstärkung zu rufen. Der Leichnam von David Boleba wurde von einer Polizeipatrouille gefunden und ins Krankenhaus gebracht.

Daniel Bolebas Verletzungen wurden im Bhayangkara Krankenhaus lediglich mit Bandagen versorgt. Die Kugel in seinem Oberschenkel wurde bis zur Veröffentlichung dieses Berichts nicht entfernt. Laut der Familie der Opfer hat die Polizei bisher erst einen Verdächtigen in Verbindung mit dem Vorfall festgenommen.

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Menschenrechtsanwalt vorgeladen

Der prominente Menschenrechtsanwalt Gustaf R. Kawer erhielt in den letzten Tagen zwei Vorladungen ins Polizeibüro von Jayapura. Anwaltskollegen in Papua vermuten dahinter den Versuch, den unermüdlichen Anwalt einzuschüchtern.

Gustaf Kawer vertritt seit vielen Jahren indigene Papuas, die in Fällen von Folter, Polizeigewalt, Landraub und vorgeworfenem Verrat und Unruhestiftung vor Gericht stehen. Am 12. Juni 2014 fand eine Gerichtsverhandlung seines Mandanten Agus Yoku statt, obwohl Kawer im Vorfeld wegen einer parallel stattfindenden Verhandlung um eine Terminverschiebung gebeten hatte. Die Richter entschieden sich dafür, die Verhandlung fortzusetzen, obwohl Kawer als Yokus Rechtsbeistand nicht anwesend war. Kawer wurde darüber informiert und begab sich sofort in den Gerichtssaal und protestierte gegenüber dem Richter. Dabei wurde er von mehreren Menschen, vermutlich auch von Polizisten in Zivilkleidung, gefilmt. Die Polizei informierte nun Kawer und dessen Organisation PERADI darüber, dass eine Beschwerde wegen dessen angeblich störenden und beleidigenden Verhaltens vor Gericht eingereicht wurde. Kawer sowie mehrere Anwaltskollegen vor Ort befürchten, dass dahinter die Absicht steht, ihn an seiner Arbeit zu hindern.

 

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Französische Journalisten in West Papua festgenommen

Thomas Dandois und Valentine Bourrat, Reporter für den deutsch-französischen Sender ARTE, interviewten angeblich hochrangige Vertreter der Unabhängigkeitsbewegung OPM im Rahmen ihrer Recherchen zu den Unabhängigkeitsbestrebungen in der Region, als sie am 6. August in einem Hotel in Wamena verhaftet wurden. Laut Solistyo Pudjo Hartono, Polizeisprecher in Jayapura, wurden Dandois und Bourrat verhaftet, weil sie mit Touristenvisa eingereist waren und unerlaubt journalistischen Tätigkeiten nachgingen. Es gäbe Vermutungen, dass Dandois und Bourrat „Unsicherheit und Instabilität“ in der Region verbreiten wollen. Die örtliche Nachrichtenwebsite Tabloid JUBI berichtet sogar von Vermutungen der indonesischen Behörden, dass die beiden Spione seien. Sowohl die französische Botschaft in Jakarta als auch mehrere Nachrichtenagenturen haben bestätigt, dass Dandois und Bourrat langjährige und respektierte Dokumentarfilmemacher und Journalisten sind.

Ausländischen Journalisten wird der Zugang und die freie Berichterstattung in der Konfliktregion West Papua seitens der indonesischen Regierung angeblich aus Sicherheitsgründen seit Jahrzehnten verweigert.

Bericht zu den Spionagevorwürfen in indonesischer Sprache

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Studenten wegen Grafitti verhaftet und gefoltert

In Manokwari wurden zwei Mitglieder des Nationalkomitees West Papuas (KNPB), die Studenten Robert Yelemaken und Oni Weya, am 8. August festgenommen und laut Augenzeugen mit Schlägen und Tritten von der Polizei misshandelt. Dies passierte nachdem einige KNPB Aktivisten Mauergraffiti mit Forderungen nach einem Referendum angefertigt hatten. Amnesty International ist der Meinung, dass die beiden Studenten politische Gefangene sind und fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung von Yelemaken und Weya, die immer noch inhaftiert sind, weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung ausgeübt haben.

Zum Eilantrag von Amnesty International

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21 mutmaßliche OPM Mitglieder festgenommen

Die örtliche Polizei hat in der Nähe von Jayapura am 10. August 21 mutmaßliche Mitglieder der Organisation für ein freies Papua (OPM) festgenommen. Laut der Polizei waren die Verdächtigen Teil einer 60-köpfigen Gruppe von neu eingeschworenen Mitgliedern der OPM. Diese Verhaftungen haben Beunruhigung hervorgerufen, weil die Polizei regelmäßig Foltermethoden anwendet, um Geständnisse zu erpressen. Einer der verhafteten Personen ist minderjährig.

Bericht in englischer Sprache lesen (The Jakarta Post)

 

 

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Polizeiliche Gewalt – Sicherheitskräfte berufen sich auf neues Ormas-Gesetz

Ende Juni 2014 waren mindestens 76 politische Gefangene in Papua inhaftiert.

Mitglieder der Unabhängigkeitsorganisation West Papua Nationalkomitee (KNPB) wurden im Juni besonders von den Sicherheitskräften ins Visier genommen. Es gab mindestens 24 Festnahmen von KNPB Mitgliedern in Boven Digoel, Timika und Merauke. Die Polizei führte eine Massenfestnahme von 20 KNPB Mitgliedern in Boven Digoel durch. Sie berief sich auf das Gesetz zur Regulierung zivilgesellschaftlichen Organisationen (RUU Ormas) und führte an, dass die KNPB eine illegale Organisation sei. Auch sei sie nicht bei der Abteilung für nationale Einheit und Politik (Kesatuan Bangsa dan Politik, Kesbangpol) registriert. Attribute wie Fahnen und weitere Symbole wurden als illegal eingestuft. Besonders vor geplanten Demonstrationen und Gedenkveranstaltungen berufen sich die Sicherheitskräfte auf das „Ormas-Gesetz“, um indigene zivilgesellschaftliche Gruppierungen zu delegitimieren und zu kontrollieren. Dies führt zu inakzeptablen Einschränkungen der Versammlungs- und Meinungsfreiheit in Papua.

Lesen Sie den ganzen Bericht auf der Webseite von „Papuans Behind Bars“

 

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