1.5.1963 | Übergabe der Verwaltung von der UNTEA an die Republik Indonesien, Rückzug der UNO. |
1963 | Gründung der OPM (= Organisasi Papua Merdeka = Organisation für ein freies Papua). Die wichtigsten Führer der OPM mussten ins Ausland fliehen. Seitdem führt die OPM unter verschiedenen regionalen Kommandeuren einen bewaffneten Kampf auf niedrigem Niveau gegen die indonesische Besetzung von West Papua. |
28.7.1965 | Angriff der OPM unter Führung von Permenas „Ferry“ Awom auf die indonesische Militärkaserne in Manokwari. Der Aufstand dauert einen Monat, Indonesien verstärkt die Truppen, vermutlich ca. 1000 Tote auf Seiten der Papua. Die ind. Armee beginnt die sog. Operation Sadar. Indonesische Soldaten töten Frau und Kinder von Ferry Awom. |
30.9.1965 | Staatsstreich in Jakarta, Sechs Generäle werden ermordet. Doch die Armee kann sich organisieren und beginnt eine maßlose Kommunistenjagd. Man schätzt dass ca. 1 Million Menschen umgebracht wurden. |
1967 | Erste Verträge des Bergbauunternehmens Freeport mit der indonesischen Regierung zur Ausbeutung der Kupfervorkommen im zentralen Bergland. Später wird von Seiten der Papua immer wieder betont, die indonesische Regierung habe zu diesem Zeitpunkt noch kein Recht gehabt, solche Verträge abzuschließen, weil der „Act of Free Choice“ noch nicht stattgefunden habe. |
März 1968 | General Suharto wird vom Volkskongress (MPR) zum Präsidenten gewählt. |
1968 | Die Front Pembebasan Papua Barat wird gegründet, Leiter ist Clemens Runawery, bald werden alle Mitglieder und Sympathisanten gefangen genommen. |
1968 | Die Vereinten Nationen bereiten sich vor auf ihre Mitwirkung bei der Durchführung des „Act of Free Choice“ und ernennen den Bolivianischen Diplomaten Ortiz Sanz zu ihrem Beauftragten. |
24.2.1969 | Die Provinzhauptstadt Sukarnapura wird umbenannt in Jayapura |
14.4.1969 | Innenminister General Amir Machmud besucht West-Papua und wird von ca 1000 Demonstranten empfangen, die „One man one vote“ fordern. Die Polizei verhaftete mindestens 100 Demonstranten. |
27.4.1969 | Aufstand in Enarotali (westl. Hochland) unter Beteiligung von Papua-Polizisten. Alle Flugpisten werden gesperrt. Das Flugzeug, mit dem General Sarwo Edhie in Enarotali landen wollte, wurde beim Landungsversuch beschossen. Militäroperation mit Fallschirmtruppen, viele Tote. |
14.7.-2.8.1969 | Durchführung des „Act of Free Choice“, bei dem 1025 von der indonesischen Regierung handverlesenen Wahlmänner für den Anschluss West Papuas an Indonesien stimmen mussten. Inzwischen wird allgemein anerkannt, das die Abstimmung eine Farce war und die indonesischen Regierung mit voller Unterstützung der UNO das New York Agreement verletzt hat. |
19.11.1069 | Die Vollversammlung der UNO nimmt den Bericht über den „Act of Free Choice“ ohne Gegenstimmen mit 30 Enthaltungen zur Kenntnis, eine Gruppe afrikanischer Länder bringt zwei Änderungsanträge ein, die aber abgelehnt werden. |
1.7.1971 | Die OPM ruft unter ihrem Anführer Seth Rumkorem in der sog. Markas Viktoria im Hinterland von Jayapura die Unabhängigkeit West Papuas aus. Seitdem ist auch der 1. Juli so etwas wie ein Nationalfeiertag der Papua. Auch an diesem Tag hat es im Laufe der Jahre immer wieder Demonstrationen gegen Indonesien und Verhaftungen seitens der ind. Sicherheitskräfte gegeben. |
17.8.1971 | Beginn der Sog. Operasi Koteka = Operation Penisköcher durch Panglima Acub Zainal. Binnen kürzester Zeit sollen Menschen im Hochland gezwungen werden, Textilkleidung zu tragen. Acub Zainal lässt Ferry Awom ermorden. |
1975 | PNG wird unabhängig |
1977 | Unruhen im Balimtal. Das Militär geht brutal gegen die Dani vor. Einsatz von Bombern, man schätzt, dass es 10.000 Tote gab. |
26.4.1984 | Ermordung des Anthropologen Arnold Ap auf Befehl der indonesischen Regierung Flucht von ca. 10.000 Papuas aus dem Westteil Neuguineas nach Papua New Guinea. |
1988 | Erschließung der Grasberg Mine |
1991 | Erweiterung der Freeport – Konzession auf 2,6 Mill. Ha., gültig für 30 Jahre |
April 1992 | Übergabe eines Berichtes über Menschenrechtsverletzungen an die Kirchengemeinschaft Indonesiens (PGI) mit dem Titel: „Für Gerechtigkeit und Frieden“. Der Bericht wurde von der GKI erstellt, wurde aber im Ausland nie bekannt, da die PGI seine Veröffentlichung verhinderte. |
1995 | Veröffentlichung des Berichts über Menschenrechtsverletzungen im Umfeld der Kupfermine „Freeport“ bei Timika durch Bischof Munninghoff |
1996 | Spektakuläre Geiselnahme von 25 Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern durch Kelly Kwalik in Mapnduma (Januar), Tod von Dr. Thomas Wanggai im Gefängnis in Jakarta (13.3.), Aufstände und Unruhen in Timika, Abepura und Nabire. |
10.5.1998 | Rücktritt / Sturz Präsident Suhartos, Vizepräsident Baharuddin J. Habibie wird zum Präsidenten vereidigt. |