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Quelle: Jubi

58 Jahre New Yorker Abkommen: Demonstrationen

Die United Liberation Movement for West Papua (ULMWP), die Papuan Student Alliance (AMP) und die Indonesian People’s Front for West Papua (FRI WP) starteten am 15. August 2020 Demonstrationen in mehreren indonesischen Städten. Die Proteste fanden zum Gedenken an das „New Yorker Abkommen“ statt, ein Abkommen, das von den Niederlanden und Indonesien unter Vermittlung der Vereinigten Staaten von Amerika unterzeichnet wurde. Das New Yorker Abkommen und seine Folgen werden allgemein als eine der Hauptursachen für den Westpapua-Konflikt angesehen.

Vier Proteste in Jayapura wurden gewaltsam aufgelöst. Polizeibeamte nahmen 32 Demonstranten fest. Mindestens ein Protestierender wurde verletzt, als Polizeibeamte übermäßige Gewalt anwandten, um die Menge zu zerstreuen. In der javanesischen Stadt Semarang wurden etwa 50 Demonstranten von der Polizei eingeschüchtert. Eine Demonstration vor der amerikanischen Botschaft in Jakarta konnte ohne Störung stattfinden.

In Jayapura, fanden die vier Demonstrationen in Sentani (Jayapura Regency), Tanah Hitam, Waena und der Universität für Wissenschaft und Technologie statt (USTJ). Alle vier Proteste wurden von Angehörigen der Polizei gewaltsam aufgelöst. Polizeibeamte verhafteten zwei Teilnehmer in Waena und einen Demonstranten auf dem Campus der USTJ. Eine der Protestierenden namens Nepi Pahabol wurde bei der Festnahme in Waena angeblich von einem Polizeibeamten geschlagen. Er erlitt Prellungen und Schwellungen im Gesicht und an der Stirn. Polizeibeamte zerschlugen Berichten zufolge die Transparente der Demonstranten und zerstreuten die Menge mit zwei Warnschüssen. In der nahe gelegenen Stadt Sentani verhafteten Polizeibeamte 29 Demonstranten. Alle Protestierenden wurden am selben Tag wieder freigelassen.  

Die Demonstrationen in Jakarta und Semarang wurden nicht aufgelöst. Nach Angaben des Medienunternehmens Suara Papua verhörte und schüchterte die Polizei in Semarang die Teilnehmer ein, vor allem Nicht-Papuaner, die sich der Gedenkfeier angeschlossen hatten.

Auch auf Bali organisierte der Ortsverband Bali der Papuanischen Studentenallianz (AMP) am Samstag, den 15. August, eine Protestaktion. Während der Aktion, die von der Polizei streng überwacht wurde, gaben die Demonstranten eine politische Erklärung ab, die sich an das Regime von Präsident Joko „Jokowi“ Widodo und Vizepräsident Ma’ruf Amin richtete. Die Erklärung richtete sich auch an die Niederlande, die Vereinigten Staaten und die Vereinten Nationen.
Der Vorsitzende der AMP Bali, Jeeno, sagte, dass sie 10 Forderungen aufgreifen, die unter anderem eine Entmilitarisierung, die Selbstbestimmung der Papuas, Zugang für freie Journalisten, eine Rechenschaftspflichtigkeit für Menschenrechtsverletzungen gegen Papuas und eine Hatfentlassung politisch Inhaftierter umfasst.