Am 11. September 2020 gab die Zentralregierung in Jakarta ihren Beschluss bekannt, dass sie Westpapua in fünf Provinzen (bisher zwei) aufteilen will. Es gab viele Proteste aus der Bevölkerung, so dass der Beschluss vermutlich noch nicht so bald realisiert wird. Aber nur die Ankündigung erzeugt Unruhe, Meinungsverschiedenheiten und Streit unter den Papuas. Auch unter den Papuas gibt es eine kleine Elite, die eine Aufteilung in neue Provinzen begrüßt, da drei neue Gouverneursposten und jeweils große Verwaltungen mit lukrativen Arbeitsplätzen neu aufgebaut werden würden.
Ein großer Teil der Papuas sieht aber auch viele Nachteile:
(a) Indonesien versucht die Papuas zu spalten und Streit zu säen.
(b) Die Infrastruktur wird erweitert und erleichtert weitere Zuwanderung aus dem übrigen Indonesien. Die Papuas werden in ihrem eigenen Land zu einer unbedeutenden Minderheit.
(c) Es gibt einen Schub an Korruption, denn einflussreiche Posten erhalten nur diejenigen, die viel Geld zahlen können.
(d) Die Zahl der Militärzentren würde erweitert, da eine Provinz „Anspruch“ auf Stationierung einer bestimmten Militärpräsenz hat.
(e) Im Gesetz über die Sonderautonomie gibt es eine Vorschrift, dass die Aufteilung in Provinzen oder Landkreise nur dann erfolgen kann, wenn die lokalen Parlamente und Regierungen (Gouverneure) dies wünschen.
Insgesamt zeigt der „Fünf-Provinzen-Beschluss“ der Regierung die Nervosität der Zentralregierung angesichts verstärkter Unabhängigkeitsbestrebungen und den Versuch, die Unabhängigkeit Westpapuas weiter zu erschweren.