Bedrohung von Journalist*innen in Sorong wegen Berichterstattung über illegale Holzverkäufe

Anfang 2023 kommt es in Papua weiterhin zu Gewalt gegen die Presse. Die Alliance of Independent Journalists (AJI) Jayapura erhielt am Montag, den 13. März 2023, Berichte über Drohungen, Journalist*innen zu töten und das Medienbüro Teropong News in Sorong niederzubrennen.

Der Vorsitzende der AJI Jayapura, Lucky Ireeuw, verurteilte die Morddrohungen aufs Schärfste. Dies sei ein Akt, der die Pressefreiheit in Westpapua verletze. Die Presse in Westpapua setzt sich dafür ein, Fakten unabhängig zu vermitteln und die Wahrheit zu sprechen.

Die Drohungen gegen Teropong News begannen damit, dass zwei Lastwagen mehrere Menschen zum Büro von Teropong News brachten. Der Mob drohte sofort damit, das Büro niederzubrennen und die Mitarbeiter*innen zu töten, die sich zu diesem Zeitpunkt im Büro aufhielten. Der Mob verlangte von Teropong News, alle Nachrichten über Fälle von illegalem Holzeinschlag im Bezirk Sorong zu entfernen. Sollten die Forderungen nicht erfüllt werden, würden sie die Journalist*innen von Teropong News, die sie auf der Straße träfen, töten.

Der Chefredakteur von Teropong News, Imam Mucholik, erklärte, dass Teropong News über Holzlager berichtet habe, die im Verdacht stünden, ohne Lizenz zu arbeiten. Die Manager dieser Lager kaufen Holz aus der Gemeinde, verkaufen es als Industrierohstoff und verschicken es außerhalb Papuas. Tatsächlich ist es den Holzlagern, die eine Geschäftslizenz für die Primärholz-Forstprodukte-Industrie (IPHHK) haben, verboten, verarbeitetes Holz aus der Gemeinde an die Industrie zu verkaufen. Ihre Lizenz dient dazu, Holz für den lokalen Bedarf der Menschen in Sorong und Umgebung zu verkaufen.

„Unsere Rechtsabteilung wird der Polizei von Sorong Bericht erstatten und die Polizei auffordern, gegen die Täter und Provokateure dieser Aktion vorzugehen“, sagte Imam Mucholik.

Bedrohungen gegen Journalist*innen in Westpapua nehmen zu

Nachdem es erst vor wenigen Wochen eine Explosion vor dem Haus eines bekannten Journalisten aus Papua gab, ist dies nun ein weitere Fall, der die Pressefreiheit in Westpapua gefährdet.

Laut AJI wurden in Westpapua zwischen 2021 und März 2023 11 Fälle von Übergriffen auf Journalist*innen registriert. Als Reaktion darauf hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die am 1. April offiziell ins Leben gerufen wurde. Die Arbeitsgruppe für die Sicherheit von Journalist*innen im Land Papua umfasst Journalistenorganisationen, Organisationen indigener Völker und kirchliche Organisationen.