Das papuanische Vertretungsbüro der Nationalen Menschenrechtskommission (Komnas HAM) hat sich vor Ort einen Eindruck über die Situation der Binnenflüchtlinge (IDPs) im Landkreis Puncak gemacht. Der Leiter der Komnas HAM Vertretung in Papua, Frits Ramandey, bestätigte in einem Interview (mit Jubi), dass derzeit insgesamt 3.019 IDPs aus 23 Dörfern in Puncaks größter Stadt Ilaga und der Stadt Gome leben. Die Flüchtlinge stammen aus neun Dörfern im Bezirk Ilaga Utara, vier Dörfern im Bezirk Ilaga, fünf Dörfern im Bezirk Gome und fünf Dörfern im Bezirk Gome Utara. Sie sind aus ihren Häusern geflohen, seit indonesische Sicherheitskräfte Ende April 2021 eine groß angelegte Operation gegen die Nationale Befreiungsarmee Westpapuas (TPN PB) im Bezirk Puncak gestartet haben.
Laut Ramandey gibt es zwei Hauptprobleme, mit denen die IDPs in Puncak derzeit konfrontiert sind: der mangelnde Zugang zu sauberem Wasser und der mangelnde Zugang zu medizinischer Hilfe. „Es muss zusätzliches medizinisches Personal geben, um den IDPs, die in den Distrikten Ilaga und Gome Schutz suchen, zu helfen“, sagte Ramandey. Er forderte die Regierung der Provinz Papua auf, die lokale Regierung in Puncak bei der Bewältigung der IDP-Situation zu unterstützen.
Frits Ramandey erklärte außerdem, dass er sich auch mit einem Kommandeur der TPN PB getroffen habe. Die TPN PB hatte Berichten zufolge zugestimmt, die Sicherheit aller Dorfbewohner zu gewährleisten, wenn sie in ihre Dörfer zurückkehren. Ramandey erklärte, dass sich die Sicherheitslage in mehreren Bezirken erholt habe, so dass die Binnenvertriebenen bald in ihre Häuser zurückkehren könnten. Komnas HAM könne die lokale Regierung bei der Rückführung der Binnenvertriebenen in ihre Häuser unterstützen, sagte Ramandey.