Der Konflikt in Westpapua ist multidimensional und verbindet neben politischen Interessen auch wirtschaftliche Bestrebungen in Westpapua.
Ein wichtiger Faktor ist die wirtschaftliche Attraktivität Westpapuas aufgrund der zahlreichen Bodenschätze oder auch als Standort für den Anbau von Ölpalmen-Plantagen. Mit Auswirkungen besonders für die indigenen Papuas, die durch die fortschreitende Entwaldung immer größere Teile ihrer Lebensgrundlage und Geschichte verlieren.
Der im Regenwald gebundene Kohlenstoff entweicht durch die Abholzung und macht die Abholzung zugunsten von Ölpalmen-Plantagen in Westpapua in Zukunft zu einem starken Motor für den Klimawandel und den Verlust der Arten- und Pflanzvielfalt Südostasiens.
Nichtsdestotrotz soll gerade oft Palmöl die Klimabilanz in Dieselkraftstoffen aufbessern – auch in Deutschland. Palmöl mit dem Ziel Tankstelle macht sogar den größten Anteil des Verbrauchs in Deutschland aus. Zusammen mit den Schritten des Raffinerieprozesses bis hin zum Transport von Südostasien nach Europa hat Palmöl jedoch eine schlechte Klimabilanz. Darauf hat die Bundesregierung nun mit einer geänderten Verordnung reagiert, die das Bundeskabinett jetzt beschlossen hat.
Ab 2023 schafft die deutsche Bundesregierung die Förderung für Biokraftstoffe aus Palmöl ab. Anstelle des Palmöls fördert der Bund demnach künftig nur noch fortschrittliche Biokraftstoffe aus Abfall- und Reststoffen wie etwa Gülle oder Stroh. »Klimafreundliche Kraftstoffe leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Klimaschutz im Verkehr. Doch was gut fürs Klima ist, darf nicht der Umwelt schaden«, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Für Biosprit Wälder zu roden oder Moore trockenzulegen, sei »nicht hinnehmbar«.