Bundeskanzlerin Angela Merkel, zu Besuch in Indonesien, sprach mit Staatspräsident Susilo Bambang Yudhoyono über die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Indonesien. Dabei ging es angeblich auch um den Erwerb von deutschen Kampfpanzern, welche die indonesische Armee modernisieren sollen.
Schon 1993 hatte Deutschland 39 NVA-Schiffe (Nationale Volksarmee) an Indonesien verkauft, auch damals schon unter den nachdrücklichen Protesten einiger Menschenrechtsorganisationen.
Heute, fast 20 Jahre später, scheint sich die politische Geschichte zu wiederholen:
SBY gab bekannt, dass die Ausrüstung der ind. Armee veraltet sei und modernisiert werden müsse. Mit Merkel sprach er angeblich über den Kauf von bis zu 100 gebrauchten Leopard-2-Kampfpanzern, wobei er versicherte, diese würde er nie gegen das eigene Volk einsetzen.
Was die Aussage über den zukünftigen Einsatz der Panzer betrifft, möchten wir daran erinnern, dass bei der brutalen Auflösung des 3. Papuakongresses im Oktober 2011, bei der viele Menschen starben, verletzt oder inhaftiert wurden, gepanzerte Fahrzeuge gegen die Bevölkerung eingesetzt wurden. Auch damals und gegen das Versprechen der damaligen Regierung wurden die Schiffe zum Truppentransport benutzt; 1999 während der Massaker von Osttimor eingesetzt.
Die niederländische Regierung hat es längst abgelehnt, Kriegsschiffe oder dergleichen nach Indonesien zu verkaufen – so konnten die Menschenrechtler dort schon einen Erfolg verbuchen.
Bleibt zu hoffen, dass die deutsche Regierung auch ein Einsehen hat.
Der Kauf der 39 Schiffe zog damals übrigens auch Konsequenzen für die Pressefreiheit mit sich, denn Zeitungen, die sich damals kritisch zu dem Kauf und der Politik des ehem. Staatsoberhauptes Diktator Suharto geäußert hatten, durften nicht mehr publizieren. Demonstranten wurden kurzerhand inhaftiert.
Merkel gab keinen Kommentar zu diesem Gespräch ab. Der Bundessicherheitsrat, der ohnehin geheim tagt, gibt die Beschlüsse bezüglich des Rüstungsgeschäfts erst im Jahresbericht bekannt. (jw)
Bundeskanzlerin Angela Merkel, zu Besuch in Indonesien, sprach mit Staatspräsident Susilo Bambang Yudhoyono über die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Indonesien. Dabei ging es angeblich auch um den Erwerb von deutschen Kampfpanzern, welche die indonesische Armee modernisieren sollen.
Schon 1993 hatte Deutschland 39 NVA-Schiffe (Nationale Volksarmee) an Indonesien verkauft, auch damals schon unter den nachdrücklichen Protesten einiger Menschenrechtsorganisationen.
Heute, fast 20 Jahre später, scheint sich die politische Geschichte zu wiederholen:
SBY gab bekannt, dass die Ausrüstung der ind. Armee veraltet sei und modernisiert werden müsse. Mit Merkel sprach er angeblich über den Kauf von bis zu 100 gebrauchten Leopard-2-Kampfpanzern, wobei er versicherte, diese würde er nie gegen das eigene Volk einsetzen.
Was die Aussage über den zukünftigen Einsatz der Panzer betrifft, möchten wir daran erinnern, dass bei der brutalen Auflösung des 3. Papuakongresses im Oktober 2011, bei der viele Menschen starben, verletzt oder inhaftiert wurden, gepanzerte Fahrzeuge gegen die Bevölkerung eingesetzt wurden. Auch damals und gegen das Versprechen der damaligen Regierung wurden die Schiffe zum Truppentransport benutzt; 1999 während der Massaker von Osttimor eingesetzt.
Die niederländische Regierung hat es längst abgelehnt, Kriegsschiffe oder dergleichen nach Indonesien zu verkaufen – so konnten die Menschenrechtler dort schon einen Erfolg verbuchen.
Bleibt zu hoffen, dass die deutsche Regierung auch ein Einsehen hat.
Der Kauf der 39 Schiffe zog damals übrigens auch Konsequenzen für die Pressefreiheit mit sich, denn Zeitungen, die sich damals kritisch zu dem Kauf und der Politik des ehem. Staatsoberhauptes Diktator Suharto geäußert hatten, durften nicht mehr publizieren. Demonstranten wurden kurzerhand inhaftiert.
Merkel gab keinen Kommentar zu diesem Gespräch ab. Der Bundessicherheitsrat, der ohnehin geheim tagt, gibt die Beschlüsse bezüglich des Rüstungsgeschäfts erst im Jahresbericht bekannt. (jw)