Im November wurden indonesische Truppen aus Ost-Kalimantan und West-Java nach Papua, insbesondere in die Region Paniai, verlegt. Die Truppen wurden auf die Dörfer verteilt und kontrollieren die Bevölkerung seitdem streng. Vom 14. bis 16. November durchkämmte das Militär die Dörfer Kogekotu, Bapouda, Ipakiye und Madi. Die Soldaten brachen gewaltsam die Türen der Häuser auf und zerschlugen Fenster.
Sie beschlagnahmten Beile und Hackmesser und zerbrachen Bögen und Pfeile, die von der Bevölkerung für die Jagd gebraucht werden. Die Bewegungsfreiheit der Bewohner wurde eingeschränkt und wer aufs Feld gehen will, muss sich nun beim Militärposten einen Passierschein besorgen.
Am 5. Dezember demonstrierten die Bewohner der Dörfer Dagouto, Eka und Wegamo gegen die Stationierung von Truppen in ihren Dörfern. Am 13. November wurde ein junger Mann namens Matius Tenouye von Soldaten erschossen, als er eine Brücke über dem Degeuwo-Fluß im Dorf Tayaga, Bezirk Bogobaida, Landkreis Paniai überquerte. Das Militär war von indonesischen Goldgräbern zu Hilfe gerufen worden, weil Landbesitzer von den Goldgräbern Entschädigung forderten.
Das Schema dieses Falles ist typisch für die Situation in Papua: Indonesische Firmen nehmen für ihre Geschäfte indigenes Land in ihren Besitz und rufen bei Konflikten das Militär. Unschuldige Zivilisten wie Matius Tenouye werden zu Opfern.
In einen Aufruf der Kirchen vom 16. November 2011 heißt es: „Wir fragen, warum die zivile Bevölkerung zum Ziel der militärischen Aktionen wird. Was haben die Familien getan, dass ihre Häuser zerstört wurden? … Wir fordern den Polizeichef von Paniai auf, sofort alle willkürlichen Maßnahmen gegen die Bevölkerung einzustellen. Wir wollen keine pauschale Verurteilung und Bestrafung der Bevölkerung!“
Außerdem fordern die Kirchen, alle aus Java und Kalimantan eingeflogenen Truppen abzuziehen.
Inzwischen erreichen uns Berichte, dass seit dem 13. Dezember eine groß angelegte Militäraktion mit Unterstützung von Kampfhubschraubern gegen das Dorf Eduda stattfindet, in dem sich einige bewaffnete Widerstandskämpfer aufhalten sollen.
Unbestätigten Berichten zufolge sollen die Bewohner der umliegenden Dörfer in die Wälder geflohen sein. Ihre Dörfer sollen von den Truppen niedergebrannt worden sein. Es gibt Berichte von Toten und Verletzten, die noch verifiziert werden müssen.
Das West-Papua-Netzwerk hat anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember mit anderen Organisationen in einem Brief an den indonesischen Präsidenten auf die ständigen Menschenrechtsverletzungen der indonesischen Sicherheitskräfte an der Bevölkerung Papuas hingewiesen.
Auch der Menschenrechtsbericht 2010/11, an dessen Erstellung das West-Papua-Netzwerk mitgearbeitet hat, dokumentiert die fortwährende Einschüchterung und Unterdrückung der Papua und zahlreiche Morde an der Bevölkerung. (sz)
Der Menschenrechtsbericht erschien unter dem Titel „Human Rights in Papua 2010/2011“. Er kann bei der Koordinationsstelle des West-Papua-Netzwerks bestellt oder aus dem Internet heruntergeladen werden: www.faithbasednetworkonwestpapua.org
(Quelle: Tabloidjubi.com; West Papua Media Alerts, Austra-lien)
Im November wurden indonesische Truppen aus Ost-Kalimantan und West-Java nach Papua, insbesondere in die Region Paniai, verlegt. Die Truppen wurden auf die Dörfer verteilt und kontrollieren die Bevölkerung seitdem streng. Vom 14. bis 16. November durchkämmte das Militär die Dörfer Kogekotu, Bapouda, Ipakiye und Madi. Die Soldaten brachen gewaltsam die Türen der Häuser auf und zerschlugen Fenster.
Sie beschlagnahmten Beile und Hackmesser und zerbrachen Bögen und Pfeile, die von der Bevölkerung für die Jagd gebraucht werden. Die Bewegungsfreiheit der Bewohner wurde eingeschränkt und wer aufs Feld gehen will, muss sich nun beim Militärposten einen Passierschein besorgen.
Am 5. Dezember demonstrierten die Bewohner der Dörfer Dagouto, Eka und Wegamo gegen die Stationierung von Truppen in ihren Dörfern. Am 13. November wurde ein junger Mann namens Matius Tenouye von Soldaten erschossen, als er eine Brücke über dem Degeuwo-Fluß im Dorf Tayaga, Bezirk Bogobaida, Landkreis Paniai überquerte. Das Militär war von indonesischen Goldgräbern zu Hilfe gerufen worden, weil Landbesitzer von den Goldgräbern Entschädigung forderten.
Das Schema dieses Falles ist typisch für die Situation in Papua: Indonesische Firmen nehmen für ihre Geschäfte indigenes Land in ihren Besitz und rufen bei Konflikten das Militär. Unschuldige Zivilisten wie Matius Tenouye werden zu Opfern.
In einen Aufruf der Kirchen vom 16. November 2011 heißt es: „Wir fragen, warum die zivile Bevölkerung zum Ziel der militärischen Aktionen wird. Was haben die Familien getan, dass ihre Häuser zerstört wurden? … Wir fordern den Polizeichef von Paniai auf, sofort alle willkürlichen Maßnahmen gegen die Bevölkerung einzustellen. Wir wollen keine pauschale Verurteilung und Bestrafung der Bevölkerung!“
Außerdem fordern die Kirchen, alle aus Java und Kalimantan eingeflogenen Truppen abzuziehen.
Inzwischen erreichen uns Berichte, dass seit dem 13. Dezember eine groß angelegte Militäraktion mit Unterstützung von Kampfhubschraubern gegen das Dorf Eduda stattfindet, in dem sich einige bewaffnete Widerstandskämpfer aufhalten sollen.
Unbestätigten Berichten zufolge sollen die Bewohner der umliegenden Dörfer in die Wälder geflohen sein. Ihre Dörfer sollen von den Truppen niedergebrannt worden sein. Es gibt Berichte von Toten und Verletzten, die noch verifiziert werden müssen.
Das West-Papua-Netzwerk hat anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember mit anderen Organisationen in einem Brief an den indonesischen Präsidenten auf die ständigen Menschenrechtsverletzungen der indonesischen Sicherheitskräfte an der Bevölkerung Papuas hingewiesen.
Auch der Menschenrechtsbericht 2010/11, an dessen Erstellung das West-Papua-Netzwerk mitgearbeitet hat, dokumentiert die fortwährende Einschüchterung und Unterdrückung der Papua und zahlreiche Morde an der Bevölkerung. (sz)
Der Menschenrechtsbericht erschien unter dem Titel „Human Rights in Papua 2010/2011“. Er kann bei der Koordinationsstelle des West-Papua-Netzwerks bestellt oder aus dem Internet heruntergeladen werden: www.faithbasednetworkonwestpapua.org
(Quelle: Tabloidjubi.com; West Papua Media Alerts, Austra-lien)