Am 19. Oktober, gegen 14 Uhr, hatte der Kongress eine neue Papuaführung bestimmt und eine Erklärung zur Selbstbestimmung des Papuavolkes vorgelegt. Die indonesischen Sicherheitskräfte reagierten daraufhin mit repressiver Gewalt. Sie feuerten Warnschüsse ab, setzten Tränengas ein und schlugen mit Knüppeln auf Kongressteilnehmer ein. Augenzeugen berichten von hunderten von Schüssen, die bis gegen 18 Uhr angehalten haben sollen.
Die indonesischen Sicherheitskräfte drangen auf der Suche nach Kongressteilnehmern auch in ein Haus des katholischen Franziskanerordens ein und durchsuchten es gewaltsam. Augenzeugen der katholischen Kirche wie der evangelischen Kirche GKI-TP berichten von Stunden der Angst und des Schreckens in Abepura am vergangenen Mittwoch. Die indonesische Polizei bestätigte den Tod von zwei Zivilisten. Mindestens 30 weitere sollen verletzt worden sein.
Von zunächst 300 festgenommenen Kongressteilnehmern sind die meisten inzwischen wieder auf freiem Fuß. Fünf Personen sind von der Polizei wegen Rebellion und Staatsverrat unter Artikel 110, 106 und 160 des indonesischen Strafgesetzbuches verhaftet worden und befinden sich in Polizeigewahrsam. Darunter auch prominente Papua wie der Vorsitzende des Traditionellen Papuarates DAP (Dewan Adat Papua), Forkorus Yaboisembut. Ihm und den vier weiteren Verhafteten droht möglicherweise eine lebenslange Haftstrafe. Das brutale Vorgehen der indonesischen Sicherheitskräfte gegenüber den friedlichen Kongressteilnehmern hat weltweit Entsetzen hervorgerufen. Der Senator der Grünen im australischen Bundesstaat Viktoria, Richard Di Natala, rief die australische Regierung dazu auf, die militärische Zusammenarbeit mit Indonesien unverzüglich zu beenden.
Der US-amerikanische Kongressabgeordnete Eni Faleomavaega äußerte sich besorgt über die Festnahmen am vergangenen Mittwoch und forderte die sofortige Freilassung von Forkorus Yaboisembut. Der Ökumenische Rat der Kirchen Indonesiens PGI (Persekutuan Gereja-Gereja di Indonesia) verurteilte in einer Pressemitteilung das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte und rief den indonesischen Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono dazu auf, in eine konstruktive Kommunikation (Dialog) mit der Bevölkerung Papuas zu treten. Die Vorfälle vom vergangenen Mittwoch zeigen, dass die indonesische Regierung nach wie vor mit Gewalt auf die bestehenden Probleme in Papua reagiert. Es ist zu wünschen, dass es angesichts der Tragödie vom 19. Oktober zu einem Umdenken von indonesischer Seite kommt.
Ein Modell zur friedlichen Lösung des Konfliktes liegt bereits seit über zwei Jahren auf dem Tisch: das Dialogkonzept von Neles Tebay ist aktueller denn je.
(Q.: Asian Human Rights Commission: Urgent Appeal Case AHRC-UAC-213-2011; JPIC-Büro Evangelische Kirche im Lande Papua GKI-TP 21.10.11: Kongres Papua III; Joint Statement by TAPOL, WPAT, ETAN 20.10.11: Indonesian crackdown on Papuan congress sparks outrage; The Age 21.10.11: Bodies found near West Papua barracks; Persekutuan Gereja-Gereja di Indonesia (PGI) 21.10.11: Press Release: PGI prihatin atas insiden kekerasan di Papua)
Am 19. Oktober, gegen 14 Uhr, hatte der Kongress eine neue Papuaführung bestimmt und eine Erklärung zur Selbstbestimmung des Papuavolkes vorgelegt. Die indonesischen Sicherheitskräfte reagierten daraufhin mit repressiver Gewalt. Sie feuerten Warnschüsse ab, setzten Tränengas ein und schlugen mit Knüppeln auf Kongressteilnehmer ein. Augenzeugen berichten von hunderten von Schüssen, die bis gegen 18 Uhr angehalten haben sollen.
Die indonesischen Sicherheitskräfte drangen auf der Suche nach Kongressteilnehmern auch in ein Haus des katholischen Franziskanerordens ein und durchsuchten es gewaltsam. Augenzeugen der katholischen Kirche wie der evangelischen Kirche GKI-TP berichten von Stunden der Angst und des Schreckens in Abepura am vergangenen Mittwoch. Die indonesische Polizei bestätigte den Tod von zwei Zivilisten. Mindestens 30 weitere sollen verletzt worden sein.
Von zunächst 300 festgenommenen Kongressteilnehmern sind die meisten inzwischen wieder auf freiem Fuß. Fünf Personen sind von der Polizei wegen Rebellion und Staatsverrat unter Artikel 110, 106 und 160 des indonesischen Strafgesetzbuches verhaftet worden und befinden sich in Polizeigewahrsam. Darunter auch prominente Papua wie der Vorsitzende des Traditionellen Papuarates DAP (Dewan Adat Papua), Forkorus Yaboisembut. Ihm und den vier weiteren Verhafteten droht möglicherweise eine lebenslange Haftstrafe. Das brutale Vorgehen der indonesischen Sicherheitskräfte gegenüber den friedlichen Kongressteilnehmern hat weltweit Entsetzen hervorgerufen. Der Senator der Grünen im australischen Bundesstaat Viktoria, Richard Di Natala, rief die australische Regierung dazu auf, die militärische Zusammenarbeit mit Indonesien unverzüglich zu beenden.
Der US-amerikanische Kongressabgeordnete Eni Faleomavaega äußerte sich besorgt über die Festnahmen am vergangenen Mittwoch und forderte die sofortige Freilassung von Forkorus Yaboisembut. Der Ökumenische Rat der Kirchen Indonesiens PGI (Persekutuan Gereja-Gereja di Indonesia) verurteilte in einer Pressemitteilung das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte und rief den indonesischen Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono dazu auf, in eine konstruktive Kommunikation (Dialog) mit der Bevölkerung Papuas zu treten. Die Vorfälle vom vergangenen Mittwoch zeigen, dass die indonesische Regierung nach wie vor mit Gewalt auf die bestehenden Probleme in Papua reagiert. Es ist zu wünschen, dass es angesichts der Tragödie vom 19. Oktober zu einem Umdenken von indonesischer Seite kommt.
Ein Modell zur friedlichen Lösung des Konfliktes liegt bereits seit über zwei Jahren auf dem Tisch: das Dialogkonzept von Neles Tebay ist aktueller denn je.
(Q.: Asian Human Rights Commission: Urgent Appeal Case AHRC-UAC-213-2011; JPIC-Büro Evangelische Kirche im Lande Papua GKI-TP 21.10.11: Kongres Papua III; Joint Statement by TAPOL, WPAT, ETAN 20.10.11: Indonesian crackdown on Papuan congress sparks outrage; The Age 21.10.11: Bodies found near West Papua barracks; Persekutuan Gereja-Gereja di Indonesia (PGI) 21.10.11: Press Release: PGI prihatin atas insiden kekerasan di Papua)