WPN 14. Dezember 2007.
Am 1. November 2007 misshandelte Yance Korwa, ein Militär der Landstreitkräfte der indonesischen Armee, Krinus Pagawak, er schlug ihn mit einem schweren Holzstab. Zunächst schlug er ihn mit der Hand, dann holte er das Stück Holz und stieß es dem Opfer mehrfach in den Bauch und fügte ihm schwere innere Verletzungen zu. Dann schleppte er sein Opfer an einen morastigen tiefen Wassertümpel und warf es hinein. Krinus Pagawak ertrank. So steht es in einem Bericht, den das Menschenrechtsbüro der evangelischen Kirche dem Sonderberichterstatter der UNO bei seinem Besuch in Papua übergab. Wir veröffentlichen Teile des Berichtes. Der vollständige Bericht ist unter dem Menü Aktuelles/E-Info nachzulesen. Menschenrechte in Papua – Schlaglichter – ein Bericht der Kirche Im November 2007 besuchte der Sonderberichterstatter der UNO für Folter, Prof. Dr. Manfred Nowack, Indonesien und konnte auch in West-Papua Gespräche führen. Wir begrüßen die Offenheit der indonesischen Regierung, die ihn eingeladen und ihm auch die Möglichkeit einer Reise nach Papua gegeben hat. Er besuchte Gefängnisse, führte Gespräche und nahm auch schriftliche Berichte entgegen. Das Menschenrechtsbüro der evangelischen Kirche (GKI-TP) hatte einen Bericht vorbereitet, der einzelne Fälle von schweren Übergriffen der Sicherheitskräfte dokumentiert. Der Bericht zeigt Schlaglichter auf, nennt einzelne gut dokumentierte Fälle von Gewaltmissbrauch und Misshandlungen, u.a. mit Todesfolge. Die Schlaglichter zeigen, dass sich die Menschenrechtslage in West-Papua in den letzten Monaten in keiner Weise verbessert hat. Fälle wie die hier dokumentierten sind längst nicht die einzigen, aber sie zeigen die Haltung der Sicherheitsbehörden gegenüber der Bevölkerung. Misshandlungen sind an der Tagesordnung, weil die Täter bisher immer straffrei ausgegangen sind. Prof. Nowack schrieb in seinem Abschlussbericht: „Die indonesischen Behörden konnten mir keinen einzigen Fall nennen, bei dem ein Beamter oder Militär wegen Misshandlung und Folter bestraft wurde.“ In einem der unten geschilderten Fälle wurde von uns der Name des Zeugen geändert. (sz) Die Menschenrechtslage in Papua (Juli – November 2007) Situationsbericht des Menschenrechtsbüros der evangelischen Kirche in Papua – GKI-TP – vom November 2007, dem Sonderberichterstatter der UNO für Folter bei seinem besuch überreicht. Denis Kasibmabin (21) und seine Freunde im Bezirk (Kabupaten) Pegunungan Bintang Am 19. Juli 2007 haben drei Polizisten, nämlich Irfan, Saiman und Sirait, willkürlich drei Bürger zu Tode gefoltert, nämlich Denis Kasipmabin (21), Markus Uropka (23) dan Deni Sasaka (25). Die Polizisten waren Beamte der Polizeistation (Polres) des neuen Bezirks (Kabupaten) Pegunungan Bintang. Die Augenzeugen bestätigen, dass die drei Bürger, als sie zur Polizeistation gebracht wurden, zwar angetrunken, aber ansonsten völlig gesund waren. Als sie in ihre Häuser zurückgebracht wurden, waren sie in einem schlimmen Zustand und sind kurz darauf verstorben. Die Ironie der Geschichte: Sie wurden geschlagen, weil sie Alkohol konsumiert hatten, welchen die Polizei ihnen vorher verkauft hatte. Benny Atek (45) im Bezirk (Kabupaten) Pegunungan Bintang Im Mai 2007 wurde Benny Atek (45), der Leiter des Landwirtschaftsamtes, von vier Polizisten in der Polizeistation des Bezirks gefoltert. Er war schwer verletzt und starb am 4. Juli 2007 an den Folgen der Misshandlungen. Ein Arzt bestätigte, dass der Tod eine Folge der Verletzungen war, die ihm die Polizisten beigebracht hatten. Yoseph Rahawarin (47), im Bezirk (Kabupaten) Timika Am 3. August 2007 überfielen sieben Militärs der Landstreitkräfte das Haus des Grundschullehrers Yoseph Rahawarin (47). Er war Lehrer an der Schule Mapuru Jaya im Bezirk Timika. Er hatte eine Auseinandersetzung mit seinem Nachbarn. Dieser ging zum Militär und beklagte sich über Yoseph. Daraufhin wurde Yoseph von den Militärs zu Tode geprügelt. Yuli Wanaris (21) im Bezirk (Kabupaten) Jayapura Am 26. September 2007 wurde Yuli Wanaris (21), Jura-Studentin im 1. Semester an der Cenderawasih-Universität, von einer Patrouille des Geheimdienstes aufgegriffen und 18 Stunden an unbekanntem Ort festgehalten. Sie wurde geschlagen und bedroht. Eine Pistole wurde ihr an den Kopf gehalten, Nadeln unter ihre Fingernägel und Fußnägel gesteckt, man stach sie mit einer Spritze in die rechten und linken Hand- und Ellenbogengelenke, in die Knie- und Fußgelenke sowie in den Bauch und Rücken und in die Herzgegend. Sie wurde gefoltert, weil sie gezwungen werden sollte, über die Aktivitäten ihres Vaters Efraim Wanaris zu berichten. Ihr Vater ist Mitglied in der sog. Otoritas Nasional Papua, welche sich für die Unabhängigkeit Papuas einsetzt. Die Geheimdienstler riefen mit Yulis Mobiltelefon ihre Mutter an und ließen sie das Schreien ihrer Tochter hören. Sie sagten ihr, sie würden ihre Tochter zu Tode foltern, auch wenn ihr Vater seine politischen Aktivitäten einstellen würde. Zur letzten Folterstufe wurde Yuli vor einen heißen Ofen gezerrt, auf dem man sie braten wollte. Der Ofen war schon vorbereitet, doch diese Folter wurde dann nicht mehr ausgeführt. Yuli berichtete, dass sie in ein Privathaus nach Abepura gebracht worden war, wo sich die beschriebenen Ereignisse abspielten. Krinus Pagawak (23) im Bezirk (Kabupaten) Jayapura-Land Am 1. November 2007 misshandelte Yance Korwa, ein Militär der Landstreitkräfte der indonesischen Armee, Krinus Pagawak, er schlug ihn mit einem schweren Holzstab. Zunächst schlug er ihn mit der Hand, dann holte er das Stück Holz und stieß es dem Opfer mehrfach in den Bauch und fügte ihm schwere innere Verletzungen zu. Dann schleppte er sein Opfer an einen morastigen tiefen Wassertümpel und warf es hinein. Krinus Pagawak ertrank. Sein Freund Jekpot wurde ebenfalls geschlagen, konnte sich aber retten und berichtete den Vorfall. Der Grund für die Misshandlung: die beiden hatten den Soldaten, der an einem Kontrollposten Wache hielt, nicht gegrüßt. Der Vorfall ereignete sich in Lereh.
WPN 14. Dezember 2007.
Am 1. November 2007 misshandelte Yance Korwa, ein Militär der Landstreitkräfte der indonesischen Armee, Krinus Pagawak, er schlug ihn mit einem schweren Holzstab. Zunächst schlug er ihn mit der Hand, dann holte er das Stück Holz und stieß es dem Opfer mehrfach in den Bauch und fügte ihm schwere innere Verletzungen zu. Dann schleppte er sein Opfer an einen morastigen tiefen Wassertümpel und warf es hinein. Krinus Pagawak ertrank. So steht es in einem Bericht, den das Menschenrechtsbüro der evangelischen Kirche dem Sonderberichterstatter der UNO bei seinem Besuch in Papua übergab. Wir veröffentlichen Teile des Berichtes. Der vollständige Bericht ist unter dem Menü Aktuelles/E-Info nachzulesen. Menschenrechte in Papua – Schlaglichter – ein Bericht der Kirche Im November 2007 besuchte der Sonderberichterstatter der UNO für Folter, Prof. Dr. Manfred Nowack, Indonesien und konnte auch in West-Papua Gespräche führen. Wir begrüßen die Offenheit der indonesischen Regierung, die ihn eingeladen und ihm auch die Möglichkeit einer Reise nach Papua gegeben hat. Er besuchte Gefängnisse, führte Gespräche und nahm auch schriftliche Berichte entgegen. Das Menschenrechtsbüro der evangelischen Kirche (GKI-TP) hatte einen Bericht vorbereitet, der einzelne Fälle von schweren Übergriffen der Sicherheitskräfte dokumentiert. Der Bericht zeigt Schlaglichter auf, nennt einzelne gut dokumentierte Fälle von Gewaltmissbrauch und Misshandlungen, u.a. mit Todesfolge. Die Schlaglichter zeigen, dass sich die Menschenrechtslage in West-Papua in den letzten Monaten in keiner Weise verbessert hat. Fälle wie die hier dokumentierten sind längst nicht die einzigen, aber sie zeigen die Haltung der Sicherheitsbehörden gegenüber der Bevölkerung. Misshandlungen sind an der Tagesordnung, weil die Täter bisher immer straffrei ausgegangen sind. Prof. Nowack schrieb in seinem Abschlussbericht: „Die indonesischen Behörden konnten mir keinen einzigen Fall nennen, bei dem ein Beamter oder Militär wegen Misshandlung und Folter bestraft wurde.“ In einem der unten geschilderten Fälle wurde von uns der Name des Zeugen geändert. (sz) Die Menschenrechtslage in Papua (Juli – November 2007) Situationsbericht des Menschenrechtsbüros der evangelischen Kirche in Papua – GKI-TP – vom November 2007, dem Sonderberichterstatter der UNO für Folter bei seinem besuch überreicht. Denis Kasibmabin (21) und seine Freunde im Bezirk (Kabupaten) Pegunungan Bintang Am 19. Juli 2007 haben drei Polizisten, nämlich Irfan, Saiman und Sirait, willkürlich drei Bürger zu Tode gefoltert, nämlich Denis Kasipmabin (21), Markus Uropka (23) dan Deni Sasaka (25). Die Polizisten waren Beamte der Polizeistation (Polres) des neuen Bezirks (Kabupaten) Pegunungan Bintang. Die Augenzeugen bestätigen, dass die drei Bürger, als sie zur Polizeistation gebracht wurden, zwar angetrunken, aber ansonsten völlig gesund waren. Als sie in ihre Häuser zurückgebracht wurden, waren sie in einem schlimmen Zustand und sind kurz darauf verstorben. Die Ironie der Geschichte: Sie wurden geschlagen, weil sie Alkohol konsumiert hatten, welchen die Polizei ihnen vorher verkauft hatte. Benny Atek (45) im Bezirk (Kabupaten) Pegunungan Bintang Im Mai 2007 wurde Benny Atek (45), der Leiter des Landwirtschaftsamtes, von vier Polizisten in der Polizeistation des Bezirks gefoltert. Er war schwer verletzt und starb am 4. Juli 2007 an den Folgen der Misshandlungen. Ein Arzt bestätigte, dass der Tod eine Folge der Verletzungen war, die ihm die Polizisten beigebracht hatten. Yoseph Rahawarin (47), im Bezirk (Kabupaten) Timika Am 3. August 2007 überfielen sieben Militärs der Landstreitkräfte das Haus des Grundschullehrers Yoseph Rahawarin (47). Er war Lehrer an der Schule Mapuru Jaya im Bezirk Timika. Er hatte eine Auseinandersetzung mit seinem Nachbarn. Dieser ging zum Militär und beklagte sich über Yoseph. Daraufhin wurde Yoseph von den Militärs zu Tode geprügelt. Yuli Wanaris (21) im Bezirk (Kabupaten) Jayapura Am 26. September 2007 wurde Yuli Wanaris (21), Jura-Studentin im 1. Semester an der Cenderawasih-Universität, von einer Patrouille des Geheimdienstes aufgegriffen und 18 Stunden an unbekanntem Ort festgehalten. Sie wurde geschlagen und bedroht. Eine Pistole wurde ihr an den Kopf gehalten, Nadeln unter ihre Fingernägel und Fußnägel gesteckt, man stach sie mit einer Spritze in die rechten und linken Hand- und Ellenbogengelenke, in die Knie- und Fußgelenke sowie in den Bauch und Rücken und in die Herzgegend. Sie wurde gefoltert, weil sie gezwungen werden sollte, über die Aktivitäten ihres Vaters Efraim Wanaris zu berichten. Ihr Vater ist Mitglied in der sog. Otoritas Nasional Papua, welche sich für die Unabhängigkeit Papuas einsetzt. Die Geheimdienstler riefen mit Yulis Mobiltelefon ihre Mutter an und ließen sie das Schreien ihrer Tochter hören. Sie sagten ihr, sie würden ihre Tochter zu Tode foltern, auch wenn ihr Vater seine politischen Aktivitäten einstellen würde. Zur letzten Folterstufe wurde Yuli vor einen heißen Ofen gezerrt, auf dem man sie braten wollte. Der Ofen war schon vorbereitet, doch diese Folter wurde dann nicht mehr ausgeführt. Yuli berichtete, dass sie in ein Privathaus nach Abepura gebracht worden war, wo sich die beschriebenen Ereignisse abspielten. Krinus Pagawak (23) im Bezirk (Kabupaten) Jayapura-Land Am 1. November 2007 misshandelte Yance Korwa, ein Militär der Landstreitkräfte der indonesischen Armee, Krinus Pagawak, er schlug ihn mit einem schweren Holzstab. Zunächst schlug er ihn mit der Hand, dann holte er das Stück Holz und stieß es dem Opfer mehrfach in den Bauch und fügte ihm schwere innere Verletzungen zu. Dann schleppte er sein Opfer an einen morastigen tiefen Wassertümpel und warf es hinein. Krinus Pagawak ertrank. Sein Freund Jekpot wurde ebenfalls geschlagen, konnte sich aber retten und berichtete den Vorfall. Der Grund für die Misshandlung: die beiden hatten den Soldaten, der an einem Kontrollposten Wache hielt, nicht gegrüßt. Der Vorfall ereignete sich in Lereh.