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Die Eingangstür des KNPB Büros (Foto: KNPB)

Friedliche Versammlung gewaltsam aufgelöst

Die Polizei von Jayapura hat am 19. November 2018 eine friedliche Versammlung im Studentenwohnheim Pegunungan Bintang in der Wohngegend Perumnas III im Stadtteil Waena aufgelöst. Die Versammlung wurde vom Westpapua-Nationalkommittee (KNPB) anlässlich ihres 10-jährigen Jubiläums organisiert. Die Online-Nachrichtenagentur Suara Papua berichtete, dass 150 Mitglieder der Ordnungskräfte (DALMAS) um 10:15 Uhr die Versammlung gewaltsam auflösten. 107 KNPB-Aktivisten wurden verhaftet und vorübergehend in der Polizeistation Jayapura inhaftiert. Unter den Verhafteten war auch Markus Haluk, Sekretär der United Liberation Movement für West Papua (ULMWP), der KNPB-Vorsitzende Agus Kossay sowie der KNPB-Sekretär Vero Hubi.

KNPB-Sprecher Ones Suhuniap berichtete, dass die Polizeibeamten das Grundstück des Wohnheims betraten, ohne einen Haftbefehl vorzulegen. Alle anwesenden Aktivisten wurden verhaftetet. Zwei KNPB-Anhänger wurden während der Festnahme geschlagen. Derzeit ist unklar, wie viele Aktivisten freigelassen wurden und ob die Polizei Anklage gegen die KNPB-Führer erhebt. Einige Stunden zuvor waren Polizisten in das örtliche Büro des KNPB eingedrungen, hatten Teile der Einrichtung zerstört und Dokumente, Büroartikel sowie Lebensmittel beschlagnahmt. Ein Polizist überschmierte angeblich mit einem Pinsel und Farbe ein Bild der Morgensternflagge auf der Eingangstür des KNPB Büros. Auch diese Aktion wurde ohne Durchsuchungsbefehl durchgeführt.

Polizeichef Gustaf R. Urbinas erklärte in einem Interview mit Suara Papua, dass öffentliche Veranstaltungen in Jayapura zuvor von der Polizei genehmigt werden müssen. Die Versammlung sei rechtswidrig, weil das KNPB sich im Vorfeld nicht um eine solche Genehmigung gekümmert habe. Außerdem sei es bei der Regierungsbehörde für nationale Einheit und Politik (Kesbangpol) nicht als Organisation registriert und daher rechtlich nicht als solche anerkannt.