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Führende indonesische Menschenrechtsaktivistin Carmel Budiardjo verstorben

Die bekannte indonesische Menschenrechtsverteidigerin Carmel Budiardjo ist am 10. Juli 2021 friedlich verstorben. Sie war die Gründerin der in London ansässigen NGO Tapol, die sich seit 1973 für die Freilassung politischer Gefangener in Indonesien einsetzt. Tapol ist die indonesische Abkürzung von „tahanan politik“ oder „politischer Gefangener“. Carmel Budiadjo wurde während der Kommunistenverfolgung unter dem Militärdiktator Suharto für drei Jahre inhaftiert. Später half sie beim Aufbau mehrerer Umweltorganisationen, u.A. der Organisation „Down to Earth“ im Jahr 1988 und des „London Mining Network“ im Jahr 2007. 1995 erhielt Carmel Budiardjo den ‚Right Livelihood Award‘, nachdem sie von der International Federation for East Timor nominiert worden war.

Seit der Gründung der Organisation hat Tapol enge Beziehungen zu Menschenrechtsverteidigern im gesamten indonesischen Archipel aufgebaut und seinen Arbeitsfokus in Indonesien stetig erweitert. Carmel Budiardjo blieb während dieser Zeit eine wichtige treibende Kraft in Tapols Kampagnen und der Weiterentwicklung der Organisation. Heute ist Tapol Mitglied der International Coalition for Papua (ICP) und setzt sich besonders für die Menschenrechtslage in der abgelegenen Region Westpapua ein, wo nach wie vor viele Menschenrechtsverletzungen fernab internationaler Medienaufmerksamkeit stattfinden.

Am 28. Dezember 2010 verlieh das United Papuan People’s Forum for Democracy Carmel Budiardjo den symbolischen Titel “Putri Sulung Bangsa Papua”, welcher ‚Papuas älteste Tochter‘ bedeutet.