Das Westpapua-Netzwerk hat sich mit über 170 internationalen Organisationen in einem gemeinsamen Schreiben an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gewandt und dazu aufgefordert, an der wegweisenden EU-Verordnung gegen Entwaldung festzuhalten. Nach den Forderungen einiger Industrieverbände und nationaler Regierungen, die Gesetzgebung rückgängig zu machen, fordern wir Präsidentin von der Leyen auf, ihr Versprechen einzulösen, dass Europa bei der Bekämpfung der Entwaldung weltweit führend sein wird, indem es die EU-Verordnung zur Bekämpfung der weltweiten Entwaldung und Waldschädigung infolge von Produktion und Verbrauch in der EU unverzüglich umsetzt.
Hintergrund:
Seit Februar 2022 unterstützt das Westpapua-Netzwerk die #Together4Forests Kampagne. Together4Forests ist ein Zusammenschluss zahlreicher Organisationen mit einem gemeinsamen Ziel: Wir setzen uns ein für einen europaweiten Appell an die EU zum Schutz und der Wiederherstellung von Wäldern und anderen natürlichen Ökosystemen. Mit Erfolg: Eine entsprechende EU-Verordnung ist am 30. Juni 2023 in Kraft getreten und nach einer Übergangszeit von 18 Monaten ab dem 30. Dezember 2024 anzuwenden. Sie regelt, dass bestimmte Rohstoffe und Erzeugnisse nur dann in den Unionsmarkt ein-oder ausgeführt oder darauf bereitgestellt werden dürfen, wenn diese nicht mit Entwaldung und Waldschädigung in Verbindung stehen.
Die Zerstörung des Regenwaldes zugunsten von Food Estate Programmen oder dem Anbau von Ölpalmenplantagen in Westpapua, Infrastrukturprojekte, deren Vorteile nicht bei den Papuas landen – und die mit allen oft einhergehenden Menschenrechtsverletzungen – all das betrifft auch uns in Europa, wenn das Palmöl, das in Westpapua angebaut wird, in unseren Produkten landet oder Holzprodukte aus Papua in unsere Märkte fließen.