Der in der EU ansässige Internetdienstleister GreenNet, der Webseiten für Menschenrechtsorganisationen und andere zivilgesellschaftliche Organisationen betreibt, wurde am 22. und 23. November von Hackern attackiert. Die Art der Angriffe wurde als Distributed Denial of Service (DDoS) eingestuft. Derartige Angriffe zielen darauf ab, Server mit Millionen von Anfragen zu überfluten, bis die Kapazität der Server ausgelastet ist und schließlich nicht mehr für andere Internetuser verfügbar ist. Nach Angaben von GreenNet dauerten die Angriffe jeweils genau eine Stunde, was darauf schließen lässt, dass die DDoS Angriffe höchstwahrscheinlich von einer dritten Partei in Auftrag gegeben wurden. Bei einer forensischen Untersuchung fand GreenNet Indizien dafür, dass die Hackerangriffe die Veröffentlichung eines neuen Berichts über politische Gefangene in Westpapua in den Jahren 2018 und 2019 verhindern sollte. Der Bericht war wenige Tage zuvor von der Menschenrechtsorganisation ‚Papuans Behind Bars‘ veröffentlicht worden. GreeNet rief Einzelpersonen und Nichtregierungsorganisationen auf, den Bericht an eine möglichst große Leserschaft weiterzuleiten.
GreenNet ist nicht die einzige Online-Plattform, die Opfer von Cyberattacken wurde, nachdem sie bei der Veröffentlichung von Informationen über die Menschenrechtssituation in Westpapua mitwirkte. Mehrere kritische Online Nachrichtenagenturen sind Berichten zufolge immer wieder von Hackern angegriffen worden. Die Online Nachrichtenplattform Suara Papua wurde 2017 mehrfach von Hackern attackiert und musste ihre Webseite daraufhin für drei Monate aus dem Netz nehmen. Ähnliche Angriffe fanden wiederholt auf die Nachrichtenplattform Jubi statt. Nach Angaben eines Berichts, der 2019 von der indonesischen Nichtregierungsorganisation SafeNet veröffentlicht wurde (https://safenet.or.id/wp-content/uploads/2019/06/Laporan-Tahunan-SAFEnet-2018.pdf), wird Jubis Webseite jedes Jahr bis zu 24 mal von unbekannten Hackern attackiert.