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Maikel Ilintamon starb an den Folgen seiner schweren Verletzungen (Foto: KOMNAS HAM Papua)

Häftlinge nach Mobangriff gestorben

Zehn Häftlinge versuchten am 24. April 2019 aus der Haftanstalt Abepura (Lapas Klas IIA Abepura) in Jayapura zu fliehen. Eine Gruppe von Anwohnern entdeckte die Männer kurz nach der Flucht und schlugen sie brutal zusammen, bevor sie von den Gefängniswärtern zurück in die Haftanstalt gebracht wurden. Die papuanische Vertretung der nationalen Menschenrechtskommission (KOMNAS HAM Papua) leitete nun eine Untersuchung über den Tod von Maikel Ilinmaton (25 Jahre) und Selyus Logo (27 Jahre) ein. Die Untersuchung konnte nicht beweisen, ob die Aufseher die Gefangenen als Strafe für den Fluchtversuch gefoltert hatten. Die Untersuchung kam jedoch zu dem Ergebnis, dass fahrlässiges Verhalten der Gefängniswärter zum Tod beider Häftlinge beigetragen hat.

Nach dem Mobangriff hatten die Aufseher die Gefangenen zurück in die Haftanstalt gebracht, anstatt sie sofort in eine medizinische Einrichtung zu bringen. Die Verletzungen, die Maikel Ilintamon durch die Schläge erlitten hatte waren so schwer, dass er am Abend des 24. April 2019 starb. Selyus Logo starb am 3. Mai 2019. Vertreter der Gefängniseinrichtung Abepura behaupteten, dass Selyus Logo an einer Krankheit gestorben sei. Im Gegensatz dazu gaben KOMNAS HAM-Ermittler, die Selyus Logos Körper im Allgemeinen Krankenhaus Abepura untersucht hatten an, dass er eine schwere Kopfverletzung hatte, die zum Zeitpunkt der Untersuchung noch blutete. Die Angehörigen der verstorbenen Häftlinge haben eine Klage gegen das Krankenhaus Abepura eingereicht, in der sie behaupten, dass die Aufseher die Häftlinge angeblich gefoltert hätten.

KOMNAS HAM Papua veröffentlichte vier Empfehlungen an die Polizei der Stadt Jayapura. Eine Empfehlung lautet, mehrere Zeugen zu befragen, darunter auch die anderen Insassen, die am Ausbruch aus dem Gefängnis beteiligt waren.