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Haus eines Journalisten in Enarotali ohne Haftbefehl durchsucht

Die unabhängige Online-Zeitung ‚Suara Papua‘ berichtete am 23. Oktober 2017, dass indonesische Soldaten das Haus eines ihrer Journalisten in Enarotali, Landkreis Paniai, ohne Durchsuchungsbefehl durchsucht haben sollen. ‚Suara Papua‘ Journalist Stevanus Yogi erzählte, dass  am 17. Oktober sechs bewaffnete Soldaten vor seiner Tür standen. Drei der Männer betraten daraufhin sein Haus, ohne um Erlaubnis zu fragen oder einen Durchsuchungsbefehl vorzuzeigen. Sie kontrollierten sämtliche Zimmer während ihre drei Kameraden den Vorgarten bewachten. Die Infanteristen suchten angeblich nach einem Dieb.

Stevanus Yogi verstand den Vorfall als einen Versuch der Einschüchterung da die Sicherheitskräfte allein sein Haus in der Nachbarschaft durchsuchten. Der Chefredakteur von ‚Suara Papua‘, Arnold Belau, erklärte, dass ein Einschüchterungsversuch gegen seinen Journalisten durchaus plausibel sei: Stevanus Yogi war einer der Journalisten, der bei der Berichterstattung des Paniai Falls im Dezember 2014 besonders aktiv war und mehrere kritische Artikel zu dem Fall veröffentlichte. Indonesische Sicherheitskräfte hatten das Feuer auf eine Gruppe von Demonstranten in Enarotali eröffnet. Bei dem Zwischenfall kamen vier junge Papuas – darunter drei Minderjährige – ums Leben. Mindestens 17 weitere Demonstranten erlitten Schussverletzungen.