Eine Koalition von NGOs aus Sorong fordert die lokalen Regierungs- und Strafverfolgungsbehörden auf, den Vorwürfen des illegalen Holzeinschlags, der Berichten zufolge von der Firma PT Multi Wijaya Wahana (PT. MWW) in dem Landkreis Tambrauw begangen worden sein soll, unverzüglich nachzugehen. Laut Charles Tawaru, dem Direktor von Papua Forest Watch (PFW), stellten die NGOs bei den Untersuchungen zwischen 2018 und 2019 illegale Holzeinschlagspraktiken fest, die das Unternehmen bis heute anwendet. Die NGOs fordern, dass PT. MWW die Konzessionen für den Holzeinschlag unverzüglich entzogen werden, falls die Untersuchungen die Behauptungen über illegale Einschlagspraktiken bestätigen. PT. MWWs Holzeinschlagkonzessionen wurden 2013 und 2018 zweimal verlängert, wobei starke Anzeichen für die Verletzung mehrerer Gesetze und lokaler Vorschriften ignoriert wurden.
PT. MWW verfügt über Einschlagsgenehmigungen, arbeitet aber mit mafiaähnlichen Firmen zusammen, die häufig illegale Einschlagspraktiken anwenden und keine legalen Genehmigungen besitzen. Sie täuschen lokale Gemeinden mit geringen Entschädigungszahlungen und bestechen Polizei und Militär.
Darüber hinaus berichteten die NGOs, dass das Unternehmen Wald in geschützten Waldgebieten gerodet und später die Dokumente für die Produktion und den Transport des illegalen Holzes manipuliert habe. PFW führte eine Untersuchung durch, die zu dem Ergebnis kam, dass etwa 3.000 Hektar Schutzwald von den illegalen Abholzungen des Unternehmens betroffen waren. Darüber hinaus entdeckten die Aktivisten Hunderte von Holzstämmen innerhalb des Konzessionsgebiets, die mitten im Wald verrotteten, ohne in ein Holzlager transportiert worden zu sein (siehe Foto oben, Quelle: Suara Papua).
Die Entschädigungszahlungen, die das Unternehmen an die indigenen Landrechtsbesitzer zahlte, lagen Berichten zufolge weit unter dem Mindestsatz, der in der Verordnung Nr. 5/2014 des Gouverneurs über den Standard der Entschädigung für indigene Gemeinschaften für Holz in gewohnheitsrechtlichen Landgebieten in der Provinz Papua Barat festgelegt sei. Die Verordnung erwähnt eine Mindestausgleichszahlung von 100.000 IDR/m³ für Merbau-Holz. Vertreter der indigenen Gemeinschaften erklärten, dass das Unternehmen ihnen Entschädigungszahlungen zwischen 50.000 IDR/m³ und 70.000 IDR/m³ gewährt habe. Die NGOs fordern im Namen der betroffenen indigenen Gemeinden PT. MWW zur Zahlung der ausstehenden Entschädigungszahlungen, die sich seit Inkrafttreten der Gouverneursverordnung Nr. 5/2014 angesammelt haben.
Die Koalition besteht aus den folgenden NGOs:
1. Papua Forest Watch
2. PBHKP Sorong
3. SKPKC-OSA
4. Belantara Papua
5. Aka Wuon Tambrauw
6. Aliansi Masyarakat Adat Nusantara
7. Greenpeace Indonesia
8. JPIK
9. Pusaka Bentala Rakyat
10. Auriga Nusantara