Freedom House hat seinen jährlichen Bericht zur Internetfreiheit vorgestellt. Die Internetfreiheit in Indonesien wird als teilweise frei eingestuft. Indonesien wurde in diese Kategorie eingeordnet, nachdem es ein Ergebnis von 49 Punkten (von 100 Punkten) für die Internetfreiheit erhielt. Dieser Wert ist um zwei Punkte niedriger als im letzten Jahr.
Die Untersuchung wurde zwischen dem 1. Juni 2019 und dem 31. Mai 2020 durchgeführt. Die Untersuchung bewertet drei Dinge: Behinderung des Internetzugangs, Inhaltsbeschränkungen und Verletzungen gegen Internet-Nutzer. Die Bewertung basiert auf einer Skala von 0 (überhaupt nicht frei) bis 100 (vollkommen frei).
Indonesien erhielt eine Punktzahl von 14 von 25 für die Behinderung des Internets Zugang, 18 von 35 für Inhaltsbeschränkungen und 17 von 40 für Verletzungen gegen Internet-Nutzer. Insgesamt erhielt Indonesien eine Punktzahl von 49 von 100.
Fünf Hauptergebnisse der Forschung trugen zu Indonesiens schlechter Bewertung der Internetfreiheit bei.
Erstens: Einschränkungen des Internetzugangs in Papua im August und September 2019 während der Welle antirassistischer Proteste.
Zweitens wurden im Januar Nachrichtenportale des indonesischen Militärs (TNI) gefunden, die regierungsfreundliche Propaganda enthielten.
Drittens gab es im März eine Kriminalisierung von Journalisten, Aktivisten und Gruppen der Zivilgesellschaft. Ein Beispiel dafür war der Chefredakteur von liputanpersada.com, der zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er einen kritischen Artikel über ein Projekt der Regionalregierung veröffentlichte.
Viertens: Die Einschüchterung und Bedrohung von im Internet aktiven Personen setzte sich fort. Freedom on the Net zitierte den Fall der papuanischen Menschenrechtsaktivisten und Rechtsanwältin Veronica Koman.
Fünftens: Das Hacken von Social-Media-Konten von Aktivisten im gesamten Jahr 2020. Ein Beispiel ist die Verhaftung des Aktivisten Ravio Patra.