Letzte Woche berichtete das Westpapua-Netzwerk von Festnahmen während des Internationalen Weltfrauentages in Jayapura.
An diesem Tag kam es auch zu Festnahmen papuanischer Studierender in Malang (Java), in dessen Zusammenhang der Polizeichef von Malang den Befehl gab, papuanische Studenten niederzuschießen, die zur Polizeistation gekommen waren, um die Freilassung der Demonstranten zu fordern.
Die Gedenkfeier zum Weltfrauentag in Malang, Provinz Java Timur, fand im Gajayana-Stadion statt und wurde von mehreren zivilgesellschaftlichen Organisationen unterstützt, darunter die Papuanische Studentenallianz (AMP) und die Papuanische High-School- und Universitätsstudentenvereinigung (IPMAPA). Die Feier wurde von Unruhen und Vandalenakten begleitet, nachdem die Polizei die COVID-19 Gesundheitsprotokolle durchsetzen wollte und die Demonstranten auffordete, den Versammlungsort zu verlassen. Mehrere Demonstranten bewarfen die Sicherheitskräfte mit Steinen und schlugen angeblich die Windschutzscheibe eines Polizei-LKWs ein. Als Reaktion auf den Vorfall nahmen die Polizisten 17 Demonstranten fest.
Gegen 20.00 Uhr kam ein Dutzend papuanischer Studenten zum Polizeipräsidium in Malang und forderte die Freilassung eines papuanischen Studenten und anderer Demonstranten. Der Polizeichef von Malang, Leonardus Simarmata, und mehrere Polizeibeamte hinderten die Papua-Studenten jedoch daran, das Polizeirevier zu betreten. Als die Studenten weiterhin Zugang forderten, gab Simarmata den Befehl, das Feuer auf die Papua-Studenten zu eröffnen, falls diese versuchen würden, das Polizeigelände zu betreten. Die rassistische Beleidigung wurde mit der Kamera aufgenommen. Simarmata drohte: „Schießt, schießt einfach, [das Vergießen] des Blutes der [Papua-]Studenten ist halal [im Islam erlaubt]. Schießt, schießt einfach“. Er behauptete auch, dass die papuanischen Studenten die Gedenkfeier nutzten, um ihren Widerstand gegen die Verlängerung der papuanischen Sonderautonomie und Forderungen nach der Unabhängigkeit Papuas auszudrücken.
Am 12. März 2021 reichte die AMP in Jakarta im Namen von Arman Asso eine Beschwerde gegen Leonardus Simarmata bei der internen Disziplinarabteilung (Propam) ein. Der Anwalt der AMP, Michael Himan, erklärte: „Wir sind besorgt, dass sich dies wie der Vorfall 2019 in Surabaya ausbreiten könnte. Das ist das Gleiche, was die Polizei in Surabaya gemacht hat. Wir sind besorgt, dass es auf jeder Social-Media-Gruppe viral gehen wird […] dies muss gemeldet werden, damit es sich nicht in Papua verbreitet“. Die AMP forderte den indonesischen Polizeichef auf, Simarmata aus seiner Position als Polizeichef von Malang zu entfernen.
siehe hier das Video des Vorfalls auf der Twitter Seite von Veronica Koman