Am 18. Oktober wurde der Rechtsanwalt Sabar Iwanggin Olif (43) in Jayapura auf offener Straße von Angehörigen einer indonesischen Anti-Terroreinheit verhaftet. Heute (am 25. Oktober 2007) wurde er in ein Gefängnis in die Hauptstadt Jakarta überführt. Das Menschenrechtsbüro der evangelischen Kirche (GKI) schreibt dazu folgendes: „Der Anwalt und Menschenrechtsaktivist wurde verhaftet, ohne dass ein offizieller Haftbefehl vorlag, der den Grund der Verhaftung angab. Inzwischen wurde bekannt, dass man ihn verdächtigt, den indonesischen Präsidenten (SBY) verleumdet zu haben. Man beschuldigt ihn, folgende sms verbreitet zu haben: Eine neue Information: Seid wachsam, SBY hat Befehl gegeben, die Papua auszurotten und ihr Land und seine Bodenschätze in Besitz zu nehmen. Dazu sollen Maßnahmen wie Vergiftung der Nahrung, Bezahlung von Ärzten, von Lebensmittelläden, Motorrad-Taxifahrern und Militär ergriffen werden. leitet diese Information an alle in Papua weiter, bevor es zu spät ist…Maya IPDN Bandung. Sabar Olif erklärte, dass eine Person namens Marto Yowey ihm diese sms auf sein Handy gesandt habe. Darauf hin habe er sie an fünf Freunde und an seinen Bruder weitergeleitet. Er habe sie gebeten, vorsichtig zu sein, weil gerade in diesen Tagen überall Berichte über vergiftete Lebensmittel kursierten. Es ist unklar, warum Sabar als Empfänger dieser sms inhaftiert wurde, während nach dem Absender offenbar nicht gesucht wird. Die Verhaftung von Sabar und seine Überführung nach Jakarta wurden von dem sog. Detachment 88 – einer Anti-Terroreinheit der indonesischen Polizei – vorgenommen. Bei der Verhaftung hatten sich Kommissar Rafli und seine Leute als Angehörige dieser Einheit vorgestellt. Später bestritt die Polizei jedoch in einer Erklärung, dass es sich um Angehörige der Anti-Terroreinheit gehandelt habe. Sabar Iwanggin Olif gehörte zu dem Anwaltsteam, welches im vorigen Jahr die Studenten verteidigt hat, die wegen der Demonstrationen in Abepura im März 2006 vor Gericht gestellt und zu vier bis sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden waren. Das Menschenrechtsbüro der Kirche ruft zu einer Briefaktion auf. Die Briefe sollen an den Staatspräsidenten und den Polizeipräsidenten gerichtet werden. Näheres dazu im Untermenü E-Infos, wo auch der gesamte Text der E-Info zu lesen ist. Dort finden sich auch Musterbirefe. Kommentar des WPN: In den letzten Monaten wurden Hunderte oder Tausende sms mit ähnlichem Inhalt verbreitet. Es gab heftige Diskussionen unter Papua, ob man solche Nachrichten überhaupt ernst nehmen könne. Man fragte auch, wer wohl hinter der Verbreitung solcher sms stehe und ob bestimmte Institutionen, z.B. der Geheimdienst, eine Absicht damit verfolgten. Die fragliche sms wurde von Java aus einem Regierungsinstitut versandt. Es ist ein bisher einmaliger und ungewöhnlicher Vorgang, dass ein Bürger deswegen nicht nur verhaftet, sondern sogar mit hohen Kosten in die Hauptstadt Jakarta überführt wurde. Diese harten und ungewöhnlichen Maßnahmen der Polizei müssen uns mit Sorge erfüllen. Es stellt sich auch die Frage, warum gerade ein Menschenrechtsaktivist Zielobjekt dieser Aktion ist. Amnesty International hatte in den letzten Wochen mehrfach über Drohungen gegenüber Menschenrechtlern und Pfarrern berichtet und zu Eilaktionen aufgerufen. (sz)
Am 18. Oktober wurde der Rechtsanwalt Sabar Iwanggin Olif (43) in Jayapura auf offener Straße von Angehörigen einer indonesischen Anti-Terroreinheit verhaftet. Heute (am 25. Oktober 2007) wurde er in ein Gefängnis in die Hauptstadt Jakarta überführt. Das Menschenrechtsbüro der evangelischen Kirche (GKI) schreibt dazu folgendes: „Der Anwalt und Menschenrechtsaktivist wurde verhaftet, ohne dass ein offizieller Haftbefehl vorlag, der den Grund der Verhaftung angab. Inzwischen wurde bekannt, dass man ihn verdächtigt, den indonesischen Präsidenten (SBY) verleumdet zu haben. Man beschuldigt ihn, folgende sms verbreitet zu haben: Eine neue Information: Seid wachsam, SBY hat Befehl gegeben, die Papua auszurotten und ihr Land und seine Bodenschätze in Besitz zu nehmen. Dazu sollen Maßnahmen wie Vergiftung der Nahrung, Bezahlung von Ärzten, von Lebensmittelläden, Motorrad-Taxifahrern und Militär ergriffen werden. leitet diese Information an alle in Papua weiter, bevor es zu spät ist…Maya IPDN Bandung. Sabar Olif erklärte, dass eine Person namens Marto Yowey ihm diese sms auf sein Handy gesandt habe. Darauf hin habe er sie an fünf Freunde und an seinen Bruder weitergeleitet. Er habe sie gebeten, vorsichtig zu sein, weil gerade in diesen Tagen überall Berichte über vergiftete Lebensmittel kursierten. Es ist unklar, warum Sabar als Empfänger dieser sms inhaftiert wurde, während nach dem Absender offenbar nicht gesucht wird. Die Verhaftung von Sabar und seine Überführung nach Jakarta wurden von dem sog. Detachment 88 – einer Anti-Terroreinheit der indonesischen Polizei – vorgenommen. Bei der Verhaftung hatten sich Kommissar Rafli und seine Leute als Angehörige dieser Einheit vorgestellt. Später bestritt die Polizei jedoch in einer Erklärung, dass es sich um Angehörige der Anti-Terroreinheit gehandelt habe. Sabar Iwanggin Olif gehörte zu dem Anwaltsteam, welches im vorigen Jahr die Studenten verteidigt hat, die wegen der Demonstrationen in Abepura im März 2006 vor Gericht gestellt und zu vier bis sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden waren. Das Menschenrechtsbüro der Kirche ruft zu einer Briefaktion auf. Die Briefe sollen an den Staatspräsidenten und den Polizeipräsidenten gerichtet werden. Näheres dazu im Untermenü E-Infos, wo auch der gesamte Text der E-Info zu lesen ist. Dort finden sich auch Musterbirefe. Kommentar des WPN: In den letzten Monaten wurden Hunderte oder Tausende sms mit ähnlichem Inhalt verbreitet. Es gab heftige Diskussionen unter Papua, ob man solche Nachrichten überhaupt ernst nehmen könne. Man fragte auch, wer wohl hinter der Verbreitung solcher sms stehe und ob bestimmte Institutionen, z.B. der Geheimdienst, eine Absicht damit verfolgten. Die fragliche sms wurde von Java aus einem Regierungsinstitut versandt. Es ist ein bisher einmaliger und ungewöhnlicher Vorgang, dass ein Bürger deswegen nicht nur verhaftet, sondern sogar mit hohen Kosten in die Hauptstadt Jakarta überführt wurde. Diese harten und ungewöhnlichen Maßnahmen der Polizei müssen uns mit Sorge erfüllen. Es stellt sich auch die Frage, warum gerade ein Menschenrechtsaktivist Zielobjekt dieser Aktion ist. Amnesty International hatte in den letzten Wochen mehrfach über Drohungen gegenüber Menschenrechtlern und Pfarrern berichtet und zu Eilaktionen aufgerufen. (sz)