Örtliche Menschenrechtsverteidiger der Region Paniai berichten, dass zwei Mitglieder des Militärs die Zivilisten Yus Degei und Piet Degei im Dorf Uwibutu im Landkreis Madi angegriffen und sie dabei schwer verletzt hätten. Der Vorfall ereignete sich um 9:00 Uhr Ortszeit am 1. Mai 2017, nachdem der Besitzer eines kleinen Ladens in Uwibutu die beiden Männer wegen Diebstahls beschuldigt und sie telefonisch bei der nahegelegenen 753 Militärbasis angezeigt hatte.
Nur wenige Minuten nach dem Anruf kamen zwei Soldaten der 753 Paniai Militärbasis am Ort des Geschehens an und griffen die beiden indigenen Papuas sofort mit ihren Messern an. Piet und Yus Degai erlitten schwere Stich- und Schnittverletzungen. Yus Degei wurde im Gesicht getroffen und trug eine tiefe Wunde an der linken Wange davon. Piet Degei erlitt schwere Schnittverletzungen am Rücken. Beide Männer mussten im öffentlichen Krankenhaus von Paniai versorgt werden.
Der Fall wurde von mehreren örtlichen Medienquellen wie Suara Papua und Tabloid Jubi bestätigt. Laurenzus Kadepa, Abgeordneter im Regionalparlament Papuas, sagte in einem öffentlichen Interview mit Tabloid Jubi, dass er hochrangige Offiziere der Militäreinheiten Kodam XVII/Cenderawasih, Korem Biak, Sub Den Pom Nabire und Kodim Paniai kontaktiert habe mit der Bitte, ein Team zur Aufklärung des Falls einzusetzen. In Anbetracht der weitverbreiteten Straflosigkeit in Westpapua und der fehlenden Aufarbeitung früherer Fälle sei es laut Kadepa jedoch sehr unwahrscheinlich, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen würden. Laut Tabloid Jubi habe Oberst Teguh Pudji Raharjo der Kodam XVII / Cenderawasih Militäreinheit den Vorfall öffentlich bestätigt. Seine Männer hätten Yus und Piet Degei jedoch nicht mit Messern angegriffen. Oberst Raharjo sagte, dass sich die Opfer die Verletzungen beim Fluchtversuch versehentlich an der Kante einer Metallplatte zugezogen hätten.
Foto: Yus Degei wird nach der Messerattacke im Krankenhaus behandelt (Quelle: örtlicher Aktivist)