Erneut zivile Opfer
Der bewaffnete Konflikt in Westpapua fordert immer mehr zivile Opfer. Mitte Juli kam es bei einer Razzia des indonesischen Militärs im Bezirk Mulia, Landkreis Puncak Jaya, Provinz Zentral Papua, zu der Tötung von drei männlichen Papuas. Das Militär war auf der Suche nach einem bekannten TPNPB-OPM Kämpfer und eröffnete das Feuer. Während der Gesuchte flüchten konnte, wurden drei Zivilisten, die sich in unmittelbarer Nähe aufhielten, von den Kugeln getroffen und tödlich verletzt. Das Militär erklärte nach dem Vorfall, dass es sich auch bei den drei Opfern um TPNPB-OPM Mitglieder handelte – eine Erklärung, die fast immer abgegeben wird, wenn Sicherheitskräfte unbeteiligte Zivilist*innen attackieren und verwunden oder sogar töten. Die Familien der Getöteten und auch die vor Ort ansässige Kirche widersprachen diesen Aussagen.
Horizontale Gewalt als Gegenreaktion
Berichten zufolge eskalierten die Trauer und Wut der Hinterbliebenen. Polizei- und Militärfahrzeuge wurden in Brand gesteckt. Auch unbeteiligte, nicht-indigene, Zivilist*innen wurden angegriffen. Letzteres ist ein Merkmal der zunehmenden horizontalen Gewalt in Westpapua.