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Das Militär bombardiert Nduga im Hochland Westpapuas (Foto: örtlicher Aktivist)

Militäroperation im Hochland – zahlreiche Bewohner geflohen

Gemeinsame Sicherheitskräfte haben eine großangelegte Militäroperation gegen eine bewaffnete Gruppe der Befreiungsarmee Papuas (TPN) im Landkreis Nduga im Hochland Westpapuas durchgeführt. Berichten zufolge haben die Sicherheitskräfte aus zwei Hubschraubern automatische Feuerwaffen und Granaten abgefeuert. Der Angriff ereignete sich am 11. Juli 2018 am Nachmittag und konzentrierte sich auf das Dorf Alguru, das das indonesische Militär als Hochburg des lokalen TPN verdächtigt. Medienquellen berichteten, dass der Angriff keine zivilen Opfer verursacht hat. Lokale Menschenrechtsverteidiger teilten jedoch Informationen mit, nach denen Dorfbewohner in die umliegenden Wälder und benachbarten Landkreisen geflohen sind. Am 19. Juli traf eine Gruppe von 33 Flüchtlingen aus der Regia Nduga in der Stadt Merauke ein. Mindestens zehn weitere Flüchtlinge sollen in die Stadt Timika geflohen sein.

Die Operation folgte einem bewaffneten Angriff auf ein Zivilflugzeug des Luftfahrtunternehmens Trigana am 25. Juni 2018. Das Flugzeug Twin Otter brachte Sicherheitskräfte in die Stadt Kenyam, wo sie zur Sicherung der bevorstehenden Kommunalwahlen eingesetzt werden sollten. Während des anschließenden Feuergefechts zwischen TPN und indonesischen Sicherheitskräften wurden drei Zivilisten getötet. Lokale Quellen berichteten, dass TPN-Kämpfer und indonesische Sicherheitskräfte am 3., 4. und 11. Juli 2018 in der Nähe des Kenyam-Flusses Feuer ausgetauscht hätten und dabei mindestens zwei verletzte mobile Brigadeoffiziere zurückgelassen hätten. Bei den bewaffneten Auseinandersetzungen sollen vier Polizisten der mobilen Brigade getötet worden sein. Das indonesische Militär setzte zwei Hubschrauber ein, um mit den Feuerwaffen und Granaten auf die TPN-Widerstandskämpfern zu schießen. Die ICP erhielt ein kurzes Video, das einen kurzen Eindruck über die Folgen der Angriffe vermittelt (s. Foto).

Mehrere indonesische Menschenrechtsorganisation und Glaubensverbände veröffentlichten eine Pressemitteilung, in der sie Präsident Joko Widodo aufforderten, unabhängigen Institutionen zu erlauben, in der Nduga Regency zu arbeiten, darunter die Nationale Menschenrechtskommission (Komnas HAM) und die Nationale Polizeikommission (Kompolnas). Die Organe sollten sicherstellen, dass die indonesischen Sicherheitskräfte keine repressiven Maßnahmen ergreifen, die unschuldige Zivilisten zu Opfern machen könnten. Die Organisationen forderten auch, dass die Regierung dem Indonesischen Roten Kreuz (PMI) Zugang zum betroffenen Gebiet erteilen sollte, um humanitäre Hilfe sowie Nahrungsmittelhilfe, medizinische Unterstützung und Hilfe zur Traumabewältigung für die Bewohner, insbesondere für Frauen und Kinder, leisten zu können.