Bereits im letzten Jahr mehrten sich die Stimmen, Westpapua in Zukunft in mehr Provinzen aufteilen zu wollen. Damals gab es Berichte, die von drei, fünf oder bis zu sechs Provinzen sprachen.
Vor Kurzem erklärte nun Innenminister Tito Karnavian, dass Westpapua in sechs Provinzen aufgeteilt werden solle – obwohl der Plan noch nicht endgültig ist und noch diskutiert wird. Die sechs von der Regierung vorgeschlagenen Provinzen sind Südwest-Papua, West-Papua, Zentral-Papua, das zentrale Hochland, Süd-Papua und Papua Tabi Saireri.
Der Plan wird jedoch von den Papuas stark abgelehnt. Minggus Madai, Mitglied des Volksrates der Provinz Papua (MRP), sagte, dass der Plan durchgesetzt werde, obwohl die Region Papua nicht die demographischen und anderen Kriterien für eine Aufteilung erfülle. Minggus sagte, dass der Plan nur neue Probleme in Papua schaffen würde, wenn er umgesetzt würde.
In mehreren Städten gingen tausende Papuas auf die Straße, um friedlich gegen die Pläne der Regierung zu demonstrieren. Mit der Schaffung neuer Provinzen sind Sorgen über eine fortschreitende Stationierung von Militär und anhaltenden Menschenrechtsverletzungen sowie dem Verlust indigener Landrechte verbunden.
In Jayapura protestierten am 8. März hunderte Student*innen gegen die Schaffung neuer Provinzen. Die Polizei löste die Proteste gewaltsam mit Wasserwerfern auf (Video dazu auf Twitter Account von Veronica Koman). In Wamena gingen zwei Tage später sogar Tausende auf die Straße, um ihr international geschütztes Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit friedlich auszuüben (Video). Auch in der Provinz Papua Barat kam es zu Protesten am 14. März (Video).
Die Menschenrechtsverteidigerin Veronica Koman berichtet, dass die Proteste in diesem Monat die größten seit den Anti-Rassismus-Protesten im August/September 2019 sind.