Das deutsche Magazin ‚Südwind‘, welches sich mit Themen rund um internationale Politik, Kultur und Entwicklung rund um den Globus auseinandersetzt, veröffentlichte kürzlich ein regionalspezifisches Dossier über Westpapua. Das Dossier liefert aktuelle Fakten und Einblicke in die Geschichte Westpapuas und die Auswirkungen einer ungerechten Volksabstimmung, die 1969 die Eingliederung Westpapuas in den indonesischen Nationalstaat zur Folge hatte. Bis heute setzt sich eine stetig wachsende Unabhängigkeitsbewegung für die Freiheit Westpapuas ein. Mit der Gründung der ‚Vereinten Befreiungsbewegung für Westpapua‘ (ULMWP) im Jahr 2014 gelang es der Unabhängigkeitsbewegung auf diplomatischem Weg zunehmend Druck auf die indonesische Regierung auszuüben.
Der stille Konflikt in der Krisenregion ist gekennzeichnet durch Menschenrechtsverletzungen und Ökozid unter denen vor allem die indigene Bevölkerung Westpapuas leidet. Demokratische Freiheiten wie die Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit wurden in den letzten Jahren in zunehmendem Maß von der indonesischen Regierung eingeschränkt. Menschenrechtsverteidiger vor Ort berichten weiterhin von Folter und außergerichtlichen Tötungen durch Sicherheitskräfte. Trotz internationaler Kritik und wachsender Frustration in der Bevölkerung Westpapuas, hält die Zentralregierung Indonesiens an einem Entwicklungskonzept fest, welches ausschließlich die wirtschaftliche Entwicklung in der Region betont. Im Zuge der Entwicklungspolitik strömen immer mehr Investoren in das ressourcenreiche Westpapua. Bergbau-, Forstwirtschaft- und Palmölunternehmen treiben die „Plünderung der Regionen“ voran und bedrohen indigene Gemeinschaften sowie die einzigartige Flora und Fauna Westpapuas. Das neue ‚Südwind‘ über Westpapua kann hier angesehen werden.