Obamas Indonesienvisite schlägt Wellen der Emotion in Papua

„Indonesien ist ein Teil von mir“, sagt der amerikanische Präsident, der von 1967 bis 1971 in Jakarta die Schule besuchte. Bei dieser Reise in seine Vergangenheit lobte er das Land seiner Kindheit für dessen Toleranz und betonte die Vorbildrolle, die Indonesien in der Welt des 21. Jahrhunderts einnehme.

Nachdem der Besuch schon zweimal verschoben wurde, traf Barak Obama nun am 9. November zusammen mit seiner Frau Michelle in Indonesien ein.

Im Zusammenhang mit Obamas Besuch fand eine friedliche Massendemonstration in Manokwari statt. Vor dem Sanggeng-Stadion wurden stundenlang Reden gehalten, denen die rund 6200 Menschen gebannt lauschten. Inhalt der Reden war, dass Indonesien und die USA nun endlich Verantwortung übernehmen müssen für die brutale indonesische Kolonialherrschaft in West Papua.

Außerdem forderten die Demonstranten die USA auf, das New Yorker Abkommen von 1962, bei dem West Papua an Indonesien fiel, erneut zu prüfen. Dringend müssten auch internationale Beobachter nach West Papua gelassen werden, um sich ein Bild von der Lage machen zu können.

Freeport McMoran Copper & Gold, ein amerikanisches Bergbau-Unternehmen, soll sogar Bestechungsgelder an das indonesische Militär gezahlt haben, damit die Erkundung des Gebiets weiterhin sichergestellt ist. Das indonesische Militär, das in Kooperation mit der amerikanischen Regierung steht, ist bis heute verantwortlich für schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen, obwohl das gesamte Areal von den USA kontrolliert wird.

In Bezug auf Freeport McMoran Copper & Gold fordert die Papuan Students Alliance, dass das Unternehmen geschlossen werden müsse und die USA für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden sollen. Alle Fälle von Gewalt sollten gründlich untersucht werden. Die militärische Zusammenarbeit von Indonesien und den USA müsse sofort enden und alle Truppen des Militärs sowie deren Einrichtungen müssten aus Papua abgezogen werden.

Bei Obamas Besuch wurde bereits am Dienstag ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnet, das eine noch engere Zusammenarbeit in wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und militärischen Bereichen sichert. Ohne Frage ist Indonesien ein wirtschaftlich wertvoller Partner für die USA. Für die Zukunft wäre es aber wünschenswert, würde die Regierung Obamas erkennen, dass die Hinnahme der Verletzung von Menschenrechten die weitere Zusammenarbeit mit Indonesien erschwert. (JW)

„Indonesien ist ein Teil von mir“, sagt der amerikanische Präsident, der von 1967 bis 1971 in Jakarta die Schule besuchte. Bei dieser Reise in seine Vergangenheit lobte er das Land seiner Kindheit für dessen Toleranz und betonte die Vorbildrolle, die Indonesien in der Welt des 21. Jahrhunderts einnehme.

Nachdem der Besuch schon zweimal verschoben wurde, traf Barak Obama nun am 9. November zusammen mit seiner Frau Michelle in Indonesien ein.

Im Zusammenhang mit Obamas Besuch fand eine friedliche Massendemonstration in Manokwari statt. Vor dem Sanggeng-Stadion wurden stundenlang Reden gehalten, denen die rund 6200 Menschen gebannt lauschten. Inhalt der Reden war, dass Indonesien und die USA nun endlich Verantwortung übernehmen müssen für die brutale indonesische Kolonialherrschaft in West Papua.

Außerdem forderten die Demonstranten die USA auf, das New Yorker Abkommen von 1962, bei dem West Papua an Indonesien fiel, erneut zu prüfen. Dringend müssten auch internationale Beobachter nach West Papua gelassen werden, um sich ein Bild von der Lage machen zu können.

Freeport McMoran Copper & Gold, ein amerikanisches Bergbau-Unternehmen, soll sogar Bestechungsgelder an das indonesische Militär gezahlt haben, damit die Erkundung des Gebiets weiterhin sichergestellt ist. Das indonesische Militär, das in Kooperation mit der amerikanischen Regierung steht, ist bis heute verantwortlich für schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen, obwohl das gesamte Areal von den USA kontrolliert wird.

In Bezug auf Freeport McMoran Copper & Gold fordert die Papuan Students Alliance, dass das Unternehmen geschlossen werden müsse und die USA für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden sollen. Alle Fälle von Gewalt sollten gründlich untersucht werden. Die militärische Zusammenarbeit von Indonesien und den USA müsse sofort enden und alle Truppen des Militärs sowie deren Einrichtungen müssten aus Papua abgezogen werden.

Bei Obamas Besuch wurde bereits am Dienstag ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnet, das eine noch engere Zusammenarbeit in wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und militärischen Bereichen sichert. Ohne Frage ist Indonesien ein wirtschaftlich wertvoller Partner für die USA. Für die Zukunft wäre es aber wünschenswert, würde die Regierung Obamas erkennen, dass die Hinnahme der Verletzung von Menschenrechten die weitere Zusammenarbeit mit Indonesien erschwert. (JW)