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Jhon Tatais Arm musste teilweise amputiert werden (Foto: Familie des Opfers)

Polizei schießt in Menschenmenge – vier Tote, vier Verletzte

Die gewaltsame Auflösung eines Protestes durch eine Gruppe von Anhängern eines lokalen Wahlkandidaten hat am 27. Mai 2019 im Dorf Basim im Bezirk Fayit, Landkreis Asmath zur Ermordung von vier indigenen Papuas geführt. Vier weitere Demonstranten wurden bei dem Vorfall verletzt. Nach Angaben der lokalen Medien erfolgte der Protest kurz nachdem die örtliche Wahlkommission das Wahlergebnis bekannt gegeben hatte. Um 10.00 Uhr begann ein wütender Mob von etwa 350 Demonstranten, das Haus eines neu gewählten Parlamentsabgeordneten zu zerstören. Drei Militärangehörige – die Unteroffiziere Jamaludin Retop, Eko Saputro und „F.R.“ -, die einen nahegelegenen Militärposten bewachten, versuchten, die Menge mit Schusswaffen zu zerstreuen, anstatt Mittel zur Deeskalation anzuwenden.

Die Militärangehörigen gaben mehrere Warnschüsse in die Luft ab, woraufhin der wütende Mob die sie angriff. Vier Demonstranten – einer von ihnen minderjährig – erlitten tödliche Schusswunden, als Unteroffizier F.R. mehrere Schüsse mit scharfer Munition in die Menge abgab. Vier weitere Demonstranten wurden verwundet (siehe Tabelle unten). Jhon Tatai musste mit zwei Schussverletzungen am linken Ellenbogen und an der rechten Hand ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sein linker Arm musste oberhalb des Ellenbogens amputiert werden, weil die Kugel den Ellenbogen stark erschüttert hatte.

Polizei und Militär bildeten eine gemeinsame Ermittlungsgruppe, die sich aus Mitgliedern der Militärpolizei, des Militärrechtsdienstes und des medizinischen Dienstes des XVII. Militärgebietskommandos/Cenderawasih und Mitgliedern des 174/ATW-Militärgebietskommandos sowie Beamten der papuanischen Regionalpolizei und der papuanischen Vertretung der Nationalen Menschenrechtskommission (KOMNAS HAM Perwakilan Papua) zusammensetzt. Das Team leitete am 28. Mai 2019 eine Untersuchung ein, während die örtliche Regierung einen Versöhnungsprozess anstrebt. Nach Angaben des Sprechers des XVII. Militärkommandos von Cenderawasih, Oberst Muhammad Aidi, wurden die drei in dem Vorfall verwickelten Soldaten nach Merauke versetzt.

Nr. Name des Opfers Alter Beschreibung
1 Xaverius Sai 40 Opfer starb, erlitt Schussverletzungen
2 Nikolaus Tuba 38 Opfer starb, erlitt Schussverletzungen
3 Matias Amunep 16 Opfer starb, erlitt Schussverletzungen
4 Frederikus Inepi 35 Opfer starb, erlitt Schussverletzungen
5 Jhon Tatai 25 Schussverletzungen am linken Ellenbogen und der rechten Hand, linker Arm wurde amputiert.
6 Salmon Firap n/a Leichte Verletzungen, keine Behandlung im Krankenhaus
7 Fitalis Akun n/a Leichte Verletzungen, keine Behandlung im Krankenhaus
8 Leo Pakanam n/a Leichte Verletzungen, keine Behandlung im Krankenhaus

Tabelle: Opfer der Schießerei in Fayit, Landkreis Asmath