Das Referat für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung der Papuanischen Tabernakelkirche (JPIC Kingmi Papua) hat einen weiteren Fall von Polizeigewalt gegen indigene Papuas dokumentiert. Der Vorfall ereignete sich im Dorf Ugapuga im Distrikt Kamu, Landkreis Dogiyai.
Am 23. August 2020, in den frühen Morgenstunden, saßen vier papuanische Jungen im Gemeindehaus der katholischen Kirche in Ugapuga und tranken alkoholische Getränke. Gegen 8.00 Uhr morgens beschloss die Gruppe, eine Straßensperre zu errichten und vorbeifahrende Fahrer um Geld zu bitten. Gegen 10.30 Uhr kam ein weißer Toyota Avanza-Minivan mit sieben Beamten in Zivil nach Ugapuga, um die Jungen zu suchen, nachdem die Fahrer Beschwerde gegen sie eingereicht hatten. Als die Beamten die Gruppe vor der Kirche sitzen sahen, zogen sie ihre Waffen und gaben mehrere Warnschüsse ab, woraufhin die Jungen in Panik gerieten und wegliefen.
Nach kurzer Zeit beschloss Yan Agapa, sich den Polizeibeamten zu nähern. Er fragte: „Warum haben Sie auf uns geschossen? Daraufhin zog einer der Beamten seine Waffe und gab aus einer Entfernung von etwa drei Metern vier Schüsse auf Yan Agapa ab. Ein Projektil durchschlug Yan Agapas Oberschenkel von hinten nach vorne, als er zu fliehen versuchte. Er fiel auf den Boden. Daraufhin kehrten die Beamten in Zivil zu ihrem Auto zurück und verließen das Dorf. Gegen 11.30 Uhr brachten die Eltern von Yan Agapa ihren Sohn in ihr Haus zurück und behandelten die Schusswunde mit traditioneller Medizin. Die Familie beschloss, Yan Agapa nicht in das allgemeine Krankenhaus zu bringen, da sie weitere repressive Maßnahmen durch Mitglieder der Sicherheitskräfte befürchtete. Die Verwandten fordern eine unabhängige und wirksame Untersuchung gegen die Polizeibeamten.