Nach Angaben des Online-Medienportals „Suara Papua“ verhafteten Polizeibeamte in Timika am 7. April 2020 fünf indigene Papuas. Gegen 15.00 Uhr fuhren die papuanische Menschenrechtsaktivistin Ema Natkime und fünf ihrer Verwandten namens Yohanis Wamang, Roni Wamang, Nangain Magai, Emarain Marai und Imelda Magai (noch minderjährig) in das Dorf Jayanti, Bezirk Iwaka, als Polizeibeamte ihr Auto anhielten. Als die Beamten im Auto Grundnahrungsmittelvorräte in großen Mengen vorfanden, vermuteten sie, dass die sechs Fahrzeuginsassen die Lebensmittel an Mitglieder der Nationalen Befreiungsarmee West Papuas (TPN PB) liefern sollten. Daraufhin verhafteten die Polizeibeamten die sechs Fahrzeuginsassen und brachten sie zur Polizeistation des Unterbezirks Kuala Kencana.
Ema Natkime berichtete, dass die Polizeibeamten die Gefangenen – mit Ausnahme von Imelda Magai – während des Polizeiverhörs angeblich geschlagen hätten, um ein Geständnis zu erzwingen. Alle Gefangenen wurden am 8. April 2020 um 17.00 Uhr freigelassen. Menschenrechtsverteidiger sind jedoch besorgt, dass die Polizei Anklage gegen Ema Natkime, die Gründerin der örtlichen Menschenrechtsorganisation „Yahamak“, erheben könnte. Der Bezirkspolizeichef von Mimika, I Gusti Gede Era Adhinata, erklärte in einem Interview mit dem Medienportal Okezone, Ema Natkime habe angeblich gestanden, Mitglieder der TPN PB zwischen 2016 und 2017 mit 35 Kugeln Munition versorgt zu haben. Laut Adhinata ergab die polizeiliche Vernehmung, dass die Lebensmittelvorräte im Auto an Hengky Wanmang, einen TPN PB-Kommandanten, der im Bezirk Mimika operiert, geliefert werden sollten.