Der polnische Staatsbürger Jakub Fabian Skrzypski (39), der von der Polizei als Journalist bezeichnet wird und am 26. August 2018 in Jayawijaya verhaftet wurde, könnte strafrechtlich verfolgt werden. Der Sprecher der Regionalpolizei Papua (Polda Papua), Ahmad Mustofa Kamal, erklärte in einem Interview mit der unabhängigen Medienplattform „Tabloid Jubi“, dass Skrzypski gegen die Artikel 55, 106 und 110 des indonesischen Strafgesetzbuchs KUHP, wo es unter anderem um Landesverrat geht, verstoßen habe. Allein die Straftat des Landesverrats wird mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft.
Kamal zufolge soll die Polizei bei Skrzypskis Festnahme Munition gefunden haben. Darüber hinaus habe das Handy von Skrzypski belastende Videos und Fotos, die Kontakt zu Mitgliedern der bewaffneten Widerstandsbewegung TPN-OPM zeigten, enthalten. Die Polizei vermutet, dass er einen Waffenhandel mit Mitgliedern der Separatistenbewegung aufbaute. Skrzypski hatte Anfang August die Landkreise Jayapura, Mimika und Sorong besucht und war dann bis zum 22. August 2018 nach Papua-Neuguinea gegangen, bevor er seine Reisen zur Hochlandkreis Jayawijaya fortsetzte. Jakub Skrzypski bestreitet, dass die Polizei während seiner Festnahme Munition gefunden hatte und behauptet, Papua als Tourist besucht zu haben.
Jakub Skrzypski ist derzeit im Regionalbüro Papua in Jayapura inhaftiert. In einem Brief an seinen Anwalt bezeichnet er die allgemeinen Bedingungen in der Hafteinrichtung als „schlecht“. Laut Skrzypski ist die Anlage stark überfüllt. Viele Gefangene müssen auf dem Boden schlafen und sich eine begrenzte Anzahl von Bädern und Toiletten teilen. Er äußerte auch Bedenken hinsichtlich der Hygienebedingungen in der Hafteinrichtung. Die Dusche und das WC befinden sich im selben Raum – die Gefangenen müssen das Geschirr und die Kleidung auf dem Badezimmerboden waschen. Der Brief beschreibt auch die persönlichen Herausforderungen, denen Jakub Skrzypski während der Haft ausgesetzt ist. Es gibt keine Nichtraucherzone in der Haftanstalt und viele Gefangene rauchen. Skrzypski konnte seine Brille nicht mitbringen und trägt Kontaktlinsen. Die Bedingungen in den Badezimmern, der Zigarettenrauch und das Fehlen von Reinigungsmitteln erlauben keine ordnungsgemäße Linsenhygiene. Skrzypski erklärte in seinem Brief, er fühle sich entmutigt, gestresst und isoliert, weil er sich nicht mit den anderen Gefangenen unterhalten könne und keine Bücher zu lesen habe. Der sensorische Mangel habe bereits einen starken, negativen Einfluss auf seine psychische Gesundheit und sein Essverhalten.