Am 23. September veranstalteten mehrere Organisationen mit Unterstützung lokaler Gemeinschaften die sogenannte Women’s Forest People’s Party im Dorf Enggros, Distrikt Abepura, Stadt Jayapura. Kunst, Kultur und Umweltschutz wurden an diesem Tag miteinander verbunden und aufgezeigt, wie der Erhalt des kulturellen Erbes und der Umweltschutz zusammenhängen. So wurden die Teilnehmer*innen unter anderem zum Frauenwald in Enggros geführt. In diesem Mangrovenwald suchen Frauen seit Jahrzehnten nach z.B. Muscheln, Krabben, Garnelen oder Fischen und teilen zudem in diesem geschützten Raum ihre Geschichten und Sorgen miteinander. Diese Geschichten blieben dann im Wald und werden nicht mit nach Hause „genommen“.
Männern ist es nicht gestattet, den Wald zu betreten, während Frauen auf Nahrungssuche gehen, da Frauen im Wald ohne Kleidung schwimmen. Männer können jedoch auch in Abwesenheit von Frauen den Wald betreten, meist auf der Suche nach getrocknetem Mangrovenholz als Brennholz.
Yehuda Hamokwarong, Dozentin an der Cenderawasih-Universität, die an der Veranstaltung teilnahm, betonte die Bedeutung des Schutzes des Frauenwaldes. „Der Wald dient als Bildungszentrum und vermittelt den Enggros-Tobati-Frauen Wissen und Überlebenskompetenzen, darunter praktische Fähigkeiten, Ethik und Moral. Der Frauenwald repräsentiert nicht nur die Lunge der Welt, sondern auch ein tiefes Symbol weiblicher Identität“, sagte sie.
Der Wald der Frauen ist jedoch stark gefährdet. Infrastrukturmaßnahmen wie Landaufschüttungen, Straßen- und Brückenbau sind neben der Umweltverschmutzung durch Plastikmüll die größten Risikofaktoren für den Erhalt des Frauenwaldes.