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Der Leichnam von Yudas Gebze (Foto: Familie des Opfers)

Sicherheitskräfte foltern Zivilisten zu Tode

Örtliche Menschenrechtsverteidiger haben die außergerichtliche Tötung von Yudas Gebze aus dem Bezirk Ilwayap im Landkreis gemeldet. Einer der mutmaßlichen Täter namens Siampa scheint ein Mitglied der örtlichen Polizei zu sein.

Am 13. September 2018, um 15.00 Uhr, drangen ein Polizist der mobilen Brigade namens Sihombong, der Marine-Offizier Simon Oskar Merom und ein weiterer Polizist namens Siampa gewaltsam in Yudas Gebzes Haus im Dorf Wogikel auf der Suche nach dessen jüngeren Bruder Sisko Gebze ein. Nachdem sie Sisko Gebze nicht gefunden hatten, nahmen sie Yudas Gebze willkürlich fest und folterten ihn, um den Aufenthaltsort seines Bruders herauszufinden. Die Beamten benutzten einen scharfen Gegenstand, um Teile seiner Ohren abzuschneiden und verursachten Verletzungen an seiner Stirn, an den Händen und am linken Fuß. Außerdem schlugen ihn die Sicherheitskräfte wiederholt auf den Hinterkopf und verursachten eine blutende Verletzung.

Am 14. September 2018, um 07.00 Uhr, beförderten Angehörige der örtlichen Polizei Yudas Gebze mit dem Flugzeug in die Stadt Merauke. Die Polizeibeamten erlaubten Familienangehörigen nicht, ihn zu besuchen oder zu begleiten. Nach seiner Ankunft am Flughafen Merauke um 7.45 Uhr wurde Gebze in das allgemeine Krankenhaus Merauke gebracht. Als zwei seiner Verwandten um 09.00 Uhr versuchten, ihn in der Notaufnahme zu besuchen, hinderte ein Polizeibeamter namens Kace sie daran, den Raum zu betreten. Kace gab den Verwandten auch eine irreführende Erklärung und behauptete, andere Dorfbewohner hätten Gebze geschlagen und schwer verletzt. Um 10.00 Uhr durfte ein Angehöriger von Yudas Gebze ihn besuchen. Dem Verwandten zufolge waren Gebzes Hände in Handschellen gelegt, obwohl seine körperliche Verfassung sehr schwach war. Um 17.00 Uhr starb Yudas Gebze in der Notaufnahme des allgemeinen Krankenhauses Merauke. Die Familie beschloss, eine Autopsie durchführen zu lassen, bevor sein Leichnam in Wogikel beigesetzt wurde.

Polizeisprecher A. M. Kamal wies die Vorwürfe zurück, dass Polizeibeamte Yudas Gebze gefoltert hätten und erklärte, die Beamten hätten die Festnahme in Übereinstimmung mit geltenden Gesetzen durchgeführt. Kamal behauptete, Gebze hätte sich gegen die Verhaftung gewehrt und die Sicherheitskräfte mit einem Messer bedroht. Er fügte hinzu, Gebze sei versehentlich auf zerbrochenem Glas gefallen und bereits verletzt gewesen, als die Beamten ihn festnahmen.