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Soldat eröffnet das Feuer auf zwei Dorfbewohner in Mappi

Ein Soldat des Militärkommandos Koramil 1707/Kepi soll während eines Streits am 16.7.2021 zwei indigene Papua in Dorf Kanami, Asgon Distrikt, gefoltert haben. Der Täter namens Syarifudin soll den Dorfbewohner, Anes Samogoi, angegriffen und zu Boden geworfen haben. Als sein Bruder, Yosep Kamogou Samogoi (26 Jahre), zu Hilfe kam, zog Syarifudin angeblich seine Schusswaffe und feuerte zwei Schüsse auf die Brüder ab. Eines der Projektile traf Yosep Kamogou Samogoi am Bein. Er wurde in das öffentliche Krankenhaus in Mappi gebracht, wo die Wunde medizinisch versorgt wurde.

Es ist unklar was die Ursache des Streits zwischen den beiden Männern war. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Jubi soll Syarifudin mit Adlerholz handeln, einem seltenen Räucherholz, welches auf dem Edelholzmarkt große Gewinnspannen erbringt. Beide Brüder verdienen mit der Suche nach den wertvollen Hölzern ein zusätzliches Einkommen für ihre Familien. Das indonesische Recht verbietet Angehörigen des Militärs, geschäftlichen Tätigkeiten nachzugehen.

Die Angehörigen forderten die Militärpolizei auf, den Täter unverzüglich festzunehmen und nach geltendem Recht zu bestrafen. Darüber hinaus forderten sie Entschädigungen und appellierten an das Militär, die Kosten für die medizinische Versorgung des Opfers vollständig zu übernehmen.

Hintergrund
Das Gesetz Nr. 34/2004 über die Rolle des indonesischen Militärs sieht vor, dass alle Unternehmen im Besitz des Militärs bis 2009 in zivile Hände übergehen sollten. Bedauerlicherweise wurde das Gesetz erst 2009 durch ein Dekret unter dem damaligen Präsident Susilo Bambang Yudoyono umgesetzt.

Menschenrechtsorganisationen stellten gravierende Mängel in dem Dekret fest. Unter anderem eröffnet das Dekret die Möglichkeit, militärische Unternehmen durch die Übertragung des Eigentums auf eine der vielen Stiftungen und Genossenschaften weiter zu behalten. Bis heute ist das indonesische Militär in Westpapua – als Institution oder durch einzelne Mitglieder – an einer Vielzahl wirtschaftlicher und anderer ziviler Angelegenheiten, wie dem Schutz privater Unternehmen oder der Umsetzung staatlicher Entwicklungsprojekte, beteiligt.