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Soldaten foltern Dorfbewohner im Dorf Moso

Das Büro für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung (JPIC) der Protestantischen Kirche in Papua (GKI di Tanah Papua) hat berichtet, dass es Anfang Oktober im Dorf Moso, im Distrikt Muara Tami der Stadt Jayapura, wiederholt zu Vorfällen kam, bei denen Soldaten der Einheit Yonif Para Raider 432 Kostrad Makassar Dorfbewohner gefoltert haben sollen.

Am 4. Oktober 2017 verhafteten vier bewaffnete Armee Offiziere zwei Dorfbewohner namens Nolbet und Zakheus gegen 21.00 Uhr, nachdem die beiden Männer unter Alkoholeinfluss andere Dorfbewohner belästigt haben sollen. Anschließend verschafften sich die Beamten Zugang zum Haus des Lehrers Thomas Manufandu und verhafteten dessen Sohn Kostan Manufandu, ohne einen Durchsuchungsbefehl oder Haftbefehl vorzuweisen. Kostan schlief zu diesem Zeitpunkt bereits in seinem Zimmer. Die Soldaten brachten Nolbet, Zakheus und Kostan darauf hin zum Militärposten in Moso. Um 21.30 Uhr gingen Thomas Manufandu und seine Frau zum Militärposten, um die Freilassung von Nolbet, Zakheus und Kostan zu fordern. Dabei wurde Thomas Manufandu Zeuge, wie die Soldaten Nolbet, Zakheus und Kostan ins Gesicht und zum Körper schlugen. Die drei jungen Männer wurden am selben Abend freigelassen.

Am 5. Oktober 2017, um 18.00 Uhr, hielten sechs voll bewaffnete Angehörige der indonesischen Armee Alfred Mandowen in Moso an als dieser gerade mit seinem Motorrad nach Hause fuhr. Einer der Soldaten trat Alfred von hinten in den Rücken, woraufhin er zu Boden fiel. Ein weiterer Offizier legte sein Gewehr beiseite und schlug Alfred Mandowen zweimal auf die Brust. Die Schläge sollten Teil eines provokativen Versuchs sein, Alfred zu einem Faustkampf herauszufordern. Als dieser sich weigerte zu kämpfen, erlaubten die Soldaten Alfred Mandowen schließlich weiterzufahren. Alfred meldete den Vorfall darauf hin an Thomas Manufandu.

Am nächsten Tag gingen Thomas Manufandu, seine drei Söhne und der Gemeindevorsitzende des Dorfes Moso zu dem Militärposten, um mit dem Kommandanten des Militärposten in Moso über die Misshandlungen zu sprechen. Als sich die Dorfbewohner näherten, gab Leutnant Iwan seinen Männern den Befehl die Waffen zu laden. Anstatt die Vorfälle auf gewaltfrei Weise zu lösen, erklärte Leutnant Iwan, dass er und seine Männer bereit wären auf die Dorfbewohner zu schießen, und dass er keine Angst habe, in eine andere Einheit versetzt zu werden, falls Disziplinarmaßnahmen gegen ihn verhängt würden. Daraufhin richtete er mit den Finger auf Thomas Manufandu und beschuldigte ihn, ein Mitglied der separatistischen Bewegung für ein freies Papua (OPM) zu sein. Darüber hinaus warf Leutnant Iwan dem Lehrer vor, illegale Feuerwaffen zu verstecken und forderte ihn dazu auf, das Versteck zu zeigen. Als Thomas Manufandu die Vorwürfe abstritt schlug Leutnant Iwan ihn zweimal auf die Schläfe.