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Studie zeigt auf: Neuguinea hat die größte Pflanzenvielfalt aller Inseln der Welt

vom Westpapua-Netzwerk gekürzte und übersetze Version (Originalbericht: The Guardian)

Neuguinea – das in die indonesischen Provinzen Papua und Papua Barat und den unabhängigen Staat Papua-Neuguinea im Osten unterteilt ist – ist die gebirgigste und größte Tropeninsel der Welt mit schneebedeckten Gipfeln, die bis zu 5.000 Meter hoch sind. Neuguinea beheimatet mehr als 13.500 Pflanzenarten, von denen zwei Drittel endemisch sind. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die besagt, dass es die größte Pflanzenvielfalt aller Inseln der Welt aufweist – 19% mehr als Madagaskar, das zuvor den Rekord hielt.

Neunundneunzig Botaniker aus 56 Institutionen in 19 Ländern haben Proben untersucht, von denen die ersten von europäischen Reisenden in den 1700er Jahren gesammelt wurden. Große Teile der Insel sind noch immer unerforscht, und einige historische Sammlungen müssen erst noch untersucht werden. Forscher schätzen, dass in den nächsten 50 Jahren 4.000 weitere Pflanzenarten gefunden werden könnten, wobei die Entdeckungen „keine Anzeichen einer Nivellierung“ zeigen, so die in Nature veröffentlichte Arbeit.

„Es ist ein Paradies, in dem es vor Leben wimmelt“, sagte der leitende Forscher Dr. Rodrigo Cámara-Leret, ein Biologe der Universität Zürich. „Dies ermöglicht verschiedene Arten von Lebensräumen, wie Mangroven, Sumpfwälder, Tiefland-Tropenwälder und auch montane Wälder, die einen hohen Grad an Endemismus aufweisen“, sagte Cámara-Leret. „Und dann ganz oben, knapp unterhalb der Grenze des Pflanzenwachstums, liegen diese alpinen Grasländer … Dieser Lebensraum ist im Grunde einzigartig für Neuguinea in Südostasien.

Die Insel liegt zwischen Malaysia, Australien und dem Pazifik und hat eine junge und vielfältige geologische Geschichte, wobei sich viele Arten in den letzten Millionen Jahren gebildet haben. Eine der überraschendsten Entdeckungen war, wie viele Pflanzen ausschließlich auf der Insel vorkommen. So sind beispielsweise 98% der Heidekrautarten endemisch, ebenso wie 96% der afrikanischen Veilchen und 95% der Ingwerarten.

Viele vermuteten, dass Neuguinea die höchste Diversität aufweisen würde, aber die botanische Erforschung der Insel bleibt begrenzt. Im Gegensatz zu Madagaskar – wo es seit 2008 eine Arten-Checkliste gibt – war die Insel nie systematisch untersucht worden, und frühere Schätzungen legten nahe, dass sie zwischen 9.000 und 25.000 Arten aufweisen könnte.

Insgesamt fanden Forscher 13.634 Pflanzenarten, aufgeteilt in 1.742 Gattungen und 264 Familien. Neuguinea fasziniert Entdecker und Botaniker seit Jahrhunderten. Im Jahr 1700 brachte der Engländer William Dampier die frühesten wissenschaftlichen Exemplare aus der Region mit, die Jahrzehnte der europäischen Forschung inspirierten. Im Jahr 1770 sammelte Joseph Banks, der sich auf der Reise von Captain’s Cook befand, eine Segge – eines der frühesten bekannten Exemplare, das in die Studie aufgenommen wurde. Die Taxonomie der Region baute sich langsam auf, wobei Pflanzen gesammelt und zu verschiedenen Institutionen auf der ganzen Welt gebracht wurden. Das Landesinnere blieb jedoch bis nach dem Zweiten Weltkrieg unzugänglich, und Basislager konnten nur mit Hilfe von Flugzeugen errichtet werden. Diese Bergregionen erwiesen sich als die vielfältigsten, und in den letzten 50 Jahren wurden 2.800 neue Arten erfasst. Botaniker sahen mehr als 700.000 Exemplare durch. Darunter befanden sich mehr als 2.800 Orchideenarten und 3.900 Baumarten.

 

Hier geht es zum englischen Originalbericht von The Guardian

Hier geht es zu der im Text erwähnten Studie (auf englisch)